Warzen

Warzen sind gutartige verhornte Wucherungen, die durch Viren hervorgerufen werden. Sie sitzen meist an den Händen, weshalb sie als lästig und hässlich empfunden werden. Warzen sind eine häufig vorkommende Hauterkrankung und in der Regel völlig harmlos. Meist sind Kinder betroffen, seltener dagegen Jugendliche und Erwachsene. Gewöhnliche Warzen erscheinen als kleine, runde Gewächse auf der Hautoberfläche. Sie können an jeder Stelle auftreten, sitzen aber bevorzugt an Händen, Knien, im Gesicht oder in der Genitalregion.

Warzen sind meist schmerzlos und verschwinden innerhalb weniger Monate spurlos wieder. Unter Umständen dauert es aber einige Jahre. Warzen auf der Fußsohle (Plantarwarzen) dagegen schmerzen und sollten konsequent behandelt werden. Warzen im Gesicht und an den Genitalien werden oft als peinlich und entstellend empfunden. Auch diese Warzen sollte man behandeln.

Ursachen und Übertragung

Warzen werden vom menschlichen Papillomvirus (Human PapilIoma Virus) ausgelöst, das verschiedene Untergruppen aufweist. Die Viren dringen in die Zellen der Hautoberfläche ein und vermehren sich dort. Dadurch ändern die infizierten Hautzellen ihr Wachstumsverhalten und lassen kleine, gutartige Geschwülste entstehen. Dieses Phänomen ist deshalb von großem wissenschaftlichen Interesse, weil Warzen die einzigen Geschwülste sind, die mit Sicherheit auf Viren zurückgeführt werden können.

Ansteckungsgefahr

Warzen sind ansteckend. Das heißt, sie können von einer Person auf eine andere übertragen werden, doch werden nur besonders disponierte (veranlagte) Menschen befallen. Der Erkrankte kann sich auch selbst anstecken und Warzen durch Abkratzen oder Verschmieren von einer Stelle auf eine andere übertragen. Oftmals ist ein verschmutztes Handtuch die Ursache einer Ansteckung. Meist reicht eine kleine Hautverletzung aus – ein Kratzer oder eine Abschürfung -, den Viren das Eindringen zu erleichtern. Warzen auf der Hand werden durch Händeschütteln, Genitalwarzen durch Geschlechtsverkehr übertragen.

Zwischen der Infektion und dem Erscheinen der Warze vergehen etwa sechs Wochen, manchmal dauert es einige Monate. Je nachdem, an welchen Stellen Warzen auftreten und welches Virus ursächlich ist, sehen die Warzen unterschiedlich aus. Warzen auf den Handflächen stehen meist einzeln und weisen viele kleine Vorbuchtungen auf, so dass die Oberfläche samtartig erscheint. Ihre Farbe ist rötlich-gelb. Warzen an den Knien oder im Gesicht sind eher flach. Die Pinselwarzen (filiforme Warzen) sind fadenförmige Auswüchse und wachsen vor allem im Gesicht und am Hals. Die Genitalwarzen werden auch als Feigwarzen (Kondylome) bezeichnet. Sie finden sich bei Männern vor allem an der Penisspitze. Diese Warzen breiten sich meist üppig aus und bilden regelrechte Nester von bizarr aussehenden, weichen Hautläppchen. Sie verursachen nur geringe Beschwerden. Dennoch sollte man unbedingt den Arzt aufsuchen und feststellen lassen, ob nicht möglicherweise eine Geschlechtskrankheit vorliegt.

Über die Jahrhunderte hinweg haben sich die unterschiedlichsten Heilmethoden entwickelt, die zwar recht unkonventionell erscheinen, doch vielen Menschen geholfen haben. Zu den Methoden zählen unter anderem das Besprechen und das Einreiben der Warze mit bestimmten Kräutern. Manche Menschen sagen auch von sich, dass sie über besondere Kräfte verfügen und die Warzen austreiben können. Auch wenn diese etwas außergewöhnlichen Methoden wirken sollten, ist ein Arztbesuch anzuraten. Es gibt verschiedene Verfahren, die Warzen zu behandeln, aber kein spezifisches Medikament, das die Viren abtötet.

Der Arzt kann das Hautgewächs zumindest mit speziellen Lösungen, durch Vereisung oder mit einem elektrischen Instrument (Schlinge) abtragen. Die Warzen bei Kindern an Händen oder Knien entfernt man nicht, weil sie mit der Zeit von selbst wieder verschwinden. Man kann sie aber auch beseitigen, indem man täglich eine leicht säurehaltige, desinfizierende Tinktur aufträgt. Diese Methode muss ungefähr zwei bis drei Monate angewendet werden, bis die Warzen verschwinden.

Bei Erwachsenen werden die Handwarzen mit flüssigem Stickstoff oder Kohlendioxideis beseitigt. Dieses Verfahren ist zwar schmerzhaft, aber wirksam und lässt kaum Narben zurück. Wird dagegen die Warze mit der elektrischen Schlinge entfernt, kommt es unter Umständen zu Narben und Warzenneubildung. Daher wird diese Technik selten angewendet. Genitalwarzen werden mit Podophyllin, einer Lösung, eingepinselt. Diese Lösung darf nur von fachkundigen Personen aufgetragen werden, weil bei unsachgemäßer Anwendung erhebliche Hautreizungen entstehen können. Nach ungefähr vier bis sechs Stunden muss sie wieder abgewaschen werden. Feigwarzen werden in einigen Fällen auch vereist oder aber durch die elektrische Schlinge entfernt.

Plantarwarzen

Plantar- oder Sohlen- bzw. Dornwarzen befallen ausschließlich die Fußsohlen (Planta). Obwohl Plantarwarzen hartnäckig sind, lassen sie sich meistens doch erfolgreich bekämpfen. Dazu ist eine konsequent durchgeführte Behandlung erforderlich.

Ursachen

Bei dem Virus, das die Sohlenwarzen verursacht, handelt es sich um einen bestimmten Virusstamm, der sich von den anderen Warzenviren unterscheidet. Diese Art von Warzen zieht man sich leicht in Schwimmbädern zu, weil die Viren die vom Wasser feuchte und aufgeweichte Haut besonders leicht durchdringen können. Meistens bilden sich die Plantarwarzen an den Stellen der Fußsohle, die den Boden berühren, also an den Hacken und Großzehen- und Kleinzehenballen. Die Sohleninnenseite bleibt dagegen in der Regel verschont. Die Inkubationszeit beträgt mehrere Monate. Diese Zeit benötigen die Viren, um sich in den Hautzellen zu vermehren. Diese Art von Warzen werden auch Dornwarzen genannt, weil sie dornenartig in die Tiefe wachsen. Dieser Dorn drückt beim Gehen und Stehen gegen die Nerven der Fußsohle und verursacht Schmerzen.

Eine andere Papillom-Virenart, die ausschließlich die Fußsohle befällt, bilden die sogenannten Mosaikwarzen. Im Aussehen erinnern Mosaikwarzen an eine Bienenwabe. Es handelt sich um eine Ansammlung dicht beieinander wachsender Einzelwarzen. Sie sind vieleckig und passen sich einander an. Der Durchmesser einer solchen „Wabe“ beträgt in der Regel ungefähr einen Zentimeter. Mosaikwarzen sind besonders hartnäckig und widerstehen vielfach der Behandlung, was dazu führt, dass sie lange bestehen. Sie sind allerdings nicht annähernd so schmerzhaft wie die Plantarwarzen. Kleinkinder sind von Plantarwarzen selten betroffen. Das ändert sich allerdings im Schulalter, und im neunten Lebensjahr ist das Risiko am größten, dass sie sich anstecken. Danach nimmt die Zahl der Ansteckungen allmählich wieder ab. Wer über zwanzig ist, steckt sich kaum noch an.