Schlaganfall

Behandlung

Jeder Mensch, der einen Schlaganfall erleidet, braucht sofort ärztliche Behandlung, damit größerer Schaden abgewendet werden kann. Eine wichtige Maßnahme ist die Bekämpfung der möglicherweise entstehenden Hirnschwellung. Zu diesem Zweck wird der Blutdruck sorgfältig überwacht und – falls erforderlich – durch Medikamente gesenkt. Bei ischämischen Insulten versucht man, mit Hilfe von Medikamenten die Hirndurchblutung zu verbessern und gegebenenfalls auch gegen jene Störung vorzugehen, die zum Verschluss eines Gefäßes geführt hat. Nur in seltenen Fällen können Chirurgen ein Blutgerinnsel operativ entfernen. Oft befindet es sich nämlich in unzugänglichen Teilen des Gehirns. Ebenfalls lässt der angegriffene Allgemeinzustand des Patienten eine Operation häufig nicht zu.

Außerordentlich wichtig ist die sachgerechte pflege des Patienten. Sie soll schmerzhaften Folgen wie Wundliegen oder drohenden Infektionen, etwa Lungenentzündungen, vorbeugen. Es wird darüber hinaus darauf geachtet, dass der Patient eine regelmäßige Harn- und Stuhlentleerung hat. Speziell auch die konsequenten pflegerischen Maßnahmen können den Kranken vor schweren Dauerstörungen bewahren. In jedem Fall sind nach Überwindung der akuten Krise intensive krankengymnastische Übungen und physikalische Anwendungen wie beispielsweise Massagen erforderlich. Von großer Bedeutung sind die richtige Lagerung und die Bewegung gelähmter Glieder durch einen Krankengymnasten, damit Muskeln sich nicht dauerhaft verkürzen.

Stellt sich die Bewegungsfähigkeit langsam wieder ein, folgen aktive Übungen unter Anleitung des Krankengymnasten. Die anfänglich schlaffe Lähmung geht nach einiger Zeit in eine spastische Lähmung über, das heißt, die Muskeln verkrampfen sich spontan. Ist ein Bein betroffen, entwickelt sich der charakteristische Gang mit kreisförmiger Außenrotation des gelähmten Beines. Der Physiotherapeut konzentriert sich darauf, spastische Reflexe des Patienten zu überwinden. Meistens entwickelt sich eine Lähmung des Beins besser zurück als eine Armlähmung.

Ist bei einem Schlaganfall die rechte Körperseite gelähmt, kann daraus geschlossen werden, dass der Schaden im Gehirn in der linken Hirnhälfte angesiedelt ist. Nur in diesem Bereich ist auch das Sprachzentrum voll ausgebildet. Schlaganfälle, die diesen Bezirk in Mitleidenschaft ziehen, gehen deshalb im allgemeinen zugleich mit einer schweren Sprachstörung einher. Keineswegs sind diese Patienten geistig beeinträchtigt. Gezielte Sprachtherapie kann in vielen Fällen dazu beitragen, dass der Patient das Sprechvermögen mehr oder minder wiedererlangt und Sprachstörungen überwindet.

Viele Patienten verbringen nach einem Schlaganfall eine gewisse Zeit im Krankenhaus, da sie intensiver Pflege bedürfen und noch akut gesundheitsgefährdet sind. Ist der Patient nicht mehr bettlägerig, kann er in einem Rehabilitationszentrum weiter behandelt werden.

Leben nach dem Schlaganfall

Wie sich die Folgen eines Schlaganfalls im Einzelfall auswirken, ist kaum vorherzusagen. Manchmal bilden sich die Lähmungs- und Ausfallserscheinungen so weit zurück, dass der Patient ein völlig normales Leben weiterführen kann. In anderen Fällen lässt sich dies nicht erreichen, da schon zu große Bereiche des Gehirns geschädigt wurden. Allgemein lässt sich sagen: Wenn sich die Ausfälle schnell zurückbilden, wird der Patient auch weiter rasch genesen. Wenn allerdings die Heilung eher langsam einsetzt, ist auch die Prognose eher schlecht. So mancher anfänglich hoffnungslose Schlaganfall-Patient hat sich jedoch durch konsequente Pflegemaßnahmen wieder erholt.

Vorbeugung

Ein wirksames Mittel, einen Schlaganfall zu verhindern, ist immer noch die Vorbeugung. Dazu gehört das Ausschalten von Risikofaktoren, die zur Entwicklung des Schlaganfalls beitragen. In diesem Zusammenhang ist die Früherkennung und Behandlung des Bluthochdrucks von großer Bedeutung, wie verschiedene Untersuchungen zeigen. Besteht ein Bluthochdruck, sollte man stets den Anordnungen des Arztes Folge leisten, selbst wenn man sich nicht krank fühlt. Bluthochdruck kann nicht nur zu Schlaganfällen führen, sondern beispielsweise auch zu tödlichem Nierenversagen.

Regelmäßige Blutdruckmessungen dienen der Früherkennung einer möglichen Hochdruckerkrankung. Um zu klären, ob ein Schlaganfall droht, stehen den Ärzten heute verschiedene Diagnosemethoden zur Verfügung. Wird ein Risiko nicht ausgeschlossen, kommt – je nach Umständen im Einzelfall – eine Behandlung mit Medikamenten oder ein rechtzeitiger operativer Eingriff in Betracht.