Psychologie

Schulpsychologen

Schulpsychologen beschäftigen sich mit Problemen, die Kinder in der Schule zeigen. Zu ihrer Arbeit gehört unter anderem die Durchführung psychologischer Tests zum Beispiel bei Lernschwierigkeiten. Mitunter lässt sich die schulische Leistung eines Kindes verbessern, wenn man seine Stärken und Schwächen kennt und sachkundige Hilfe und Förderung darauf abgestimmt wird. Ein Kind, das in der Schule versagt, wird nicht selten irrtümlich für faul, gleichgültig oder unkonzentriert gehalten. Möglicherweise ergeben psychologische Tests, dass das Kind an Legasthenie (Rechtschreib-Leseschwäche) oder einer anderen Störung leidet, die mit Lernschwierigkeiten verknüpft ist, die Intelligenz des Kindes jedoch in keiner Weise beeinträchtigt. Steht die Diagnose fest, kann ein Therapeut oder Pädagoge das Kind gezielt fördern.

Sozialpsychologie

Die Sozialpsychologie untersucht die Handlungsweise der Menschen im Umgang miteinander: wie und weshalb sie bestimmte Freundschaften und Feindschaften aufbauen. Die vergleichende Psychologie erforscht die Unterschiede in der Denkweise von Menschen verschiedener Rassen, Kulturen und sozialen Schichten. Sie untersucht die Auswirkungen sich ändernder sexueller Verhaltensweisen, ebenso wie die Auswirkungen von Gewalt und die Einflüsse der Medien auf die Gesellschaft. Ein Zweig der Sozialpsychologie ist auch die politische Psychologie. Obgleich ein vergleichsweise junger Zweig der psychologischen Wissenschaft, kommt der Sozialpsychologie eine entscheidende Rolle zu.

Denken und Fühlen

Die biologisch-psychologische Forschung ist ein hoch spezialisierter Bereich. Sie befasst sich mit der Bestimmung und dem funktionellen Zusammenwirken jener Bezirke des Gehirns, die an unseren vielfältigen Denkprozessen und emotionalen Reaktionen beteiligt sind. So entdeckten Wissenschaftler beispielsweise, dass sehr kleine, entwicklungsgeschichtlich „alte“ Bezirke an der Basis des Gehirns für elementare Funktionen wie Wachheitsgrad, Hunger- und Durstgefühl und emotionale Reaktionen verantwortlich sind, sie steuern und überwachen. Gedächtnis und Intelligenz aber sind nicht in gleicher Weise bestimmten Bezirken zuzuordnen. Gleichwohl wird für möglich gehalten und diskutiert, dass einzelne sehr fest verankerte Erinnerungen in sehr kleinen Zellhaufen „chemisch“ gespeichert sind. Dieser Zweig der Psychologie versucht zu erforschen, wie elektrische Ladungen in und zwischen Gehirnzellen zur Erinnerung etwa an eine Melodie werden können oder zur Gefühlsregung Liebe. Untersucht wird zum Beispiel auch, auf welche Weise ein weitestgehend unbewusst ablaufendes Programm zustande kommt, das uns ermöglicht zu gehen, ohne darüber nachdenken zu müssen, wie dies im einzelnen zu bewerkstelligen ist.

In Wirtschaft und Industrie übernehmen Psychologen häufig Beratungs- und Schulungsfunktionen. Die Schulung von Managern und anderen Mitarbeitern kann für einen Betrieb weitaus effektiver sein, wenn dabei Aspekte wie die Bedürfnisse und Motivationen der Menschen, ihre Reaktionen oder Konflikte berücksichtigt werden.

Betriebspsychologen

Die genaue Kenntnis darüber, wie sich Menschen in verschiedenen Situationen zueinander verhalten, hat in der modernen Arbeitswelt große Bedeutung. Betriebspsychologische Maßnahmen können sehr viel zum Abbau von „Stress“ am Arbeitsplatz beitragen und damit indirekt auch die Produktivität steigern. Auch bei der Auswahl neuer Mitarbeiter spielt die Arbeitspsychologie immer häufiger eine bedeutende Rolle. Psychologen entwickeln Fragebögen oder führen mit den Bewerbern speziell ausgearbeitete Tests durch, die Aufschluss über Persönlichkeit, Engagement und Zuverlässigkeit geben können. Das Design technischer Geräte am Arbeitsplatz ist ebenfalls ein Bereich, in dem die Psychologie eine Rolle spielt. Beispielsweise legte man der Anordnung einer Instrumentenkonsole im Cockpit eines Flugzeuges eine Untersuchung über die optische Wahrnehmung von Gegenständen am Rande des Blickfeldes zugrunde. Dabei wurde auch der Effekt berücksichtigt, der sich einstellt, wenn man über längere Zeit auf zahlreiche, sich nur langsam verändernde Kontrollanzeigen blickt. Die Raumgestaltung in sozialen Einrichtungen, etwa Krankenhäusern, wird gleichfalls in zunehmendem Maße von psychologischen Erkenntnissen beeinflusst: Möglichst keine großen Räume mit hohen Decken, matt (nicht glänzend) gestrichene Oberflächen in verschiedenen Farben, Fotografien und Schmuckdekor, Schaffung von privaten Bereichen und Möglichkeiten für Patienten, ihrer Individualität Ausdruck zu verleihen, lauten hier zum Beispiel die Empfehlungen. Damit werden Voraussetzungen geschaffen, die das Wohlbefinden und die Genesung bei einem Krankenhausaufenthalt beschleunigen können.