Diagnose


Urinuntersuchung

Den Urin kann man schon in der Arztpraxis auf verschiedene Stoffe hin untersuchen, indem ein spezieller Teststreifen in die Probe getaucht wird. Der Streifen ist mit verschiedenen Chemikalien beschichtet, die mit Substanzen im Urin reagieren und das Ergebnis durch eine Verfärbung anzeigen. Bei einer Routineuntersuchung testet der Arzt den Urin auf Eiweiß – möglicher Hinweis auf eine Nierenerkrankung – und Zucker, ein mögliches Anzeichen für Diabetes. Außerdem gibt es Teststreifen, die anzeigen, ob im Urin Blut enthalten ist oder Stoffe wie Bilirubin und Urobilinogen vorhanden sind, die bei Lebererkrankungen auftauchen. Anhand einer Blutprobe können zahlreiche Untersuchungen durchgeführt werden. Die Probe wird in der Regel in der Praxis entnommen und dann zur Untersuchung an einen Facharzt für Laboratoriumsmedizin geschickt. Der Arzt gibt dort jedoch nur diejenigen Untersuchungen in Auftrag, von denen er glaubt, dass sie für seine Diagnose relevant sind. Für eine umfassende Untersuchung wird er sich nur entscheiden, wenn das Krankheitsbild sehr unklar ist.

Blutbild

Bei dieser Untersuchung geht es um die Blutkörperchen und Blutplättchen. So werden die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) gezählt und der Gehalt an Hämoglobin (roter Blutfarbstoff, abgekürzt Hb) und Eisen gemessen. Diese Untersuchung gibt auch Aufschluss darüber, ob der Patient anämisch ist – also unter Blutarmut leidet. Anämie tritt häufig bei Vegetariern auf. Auch die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) werden gezählt und bestimmt (Unterarten): eine einfache Methode, um beispielsweise eine Infektion oder Verdacht auf Leukämie auszuschließen. Eine Erhöhung oder Verringerung der Blutplättchen im Blut dient ebenfalls der sicheren Diagnose.

Biochemie

Im Blut sind Hunderte verschiedener Substanzen enthalten, von denen die meisten im Labor nachgewiesen werden können. Ein abnorm hoher oder niedriger Gehalt an diesen Stoffen kann auf Erkrankungen der Systeme hinweisen, die für die Bildung dieser Substanzen verantwortlich sind. So erkennt man Nierenerkrankungen an einem hohen Harnstoffgehalt, Diabetes an einem hohen Zuckergehalt, Lebererkrankungen an einem abnormen Bilirubingehalt und Gicht an einem hohen Gehalt von Harnsäure im Blut. Man kann auch die im Blut enthaltenen Mengen bestimmter Hormone messen und daraus auf eine Erkrankung der Schilddrüse, der Nebennieren oder der Hirnanhangdrüse schließen.

Serologie

Mit dieser Untersuchung wird festgestellt, ob und in welcher Menge das Blut Antikörper gegen Infektionen enthält. Vom Körper gebildete Antikörper wirken jeweils nur gegen einen ganz bestimmten Infektionstyp; ein sehr hoher Gehalt an Antikörpern gegen eine bestimmte Bakterienart oder ein bestimmtes Virus weist auf eine aktive oder kurz zurückliegende Infektion hin. Antikörperteste werden auch zur Bestimmung der Ursache von Leberinfektionen (Hepatitis), Drüsenfieber (Mononukleose) und durch den Geschlechtsverkehr übertragenen Krankheiten angewandt. Es gibt einen Antikörpertest, mit dem das Blut auf das HIV-Virus (Erreger von AIDS) hin untersucht werden kann. In diesem Fall zeigt die Existenz von Antikörpern an, dass der Patient sich mit dem Virus infiziert hat.

Untersuchungen in Krankenhaus und Labor

Zu den häufig vorgenommenen Untersuchungen gehören unter anderem Röntgenuntersuchungen: die einfache Röntgenaufnahme zur Diagnostizierung von Frakturen (Knochenbrüchen) oder anderen Erkrankungen der Knochen; die Röntgenaufnahme des Verdauungstrakts nach Einnahme eines Röntgen-Kontrastmittels, wodurch Magengeschwüre und andere Krankheiten entdeckt werden können; die Röntgenaufnahme nach einem Einlauf mit einem Röntgen-Kontrastmittel zur Entdeckung von Erkrankungen des unteren Verdauungstraktes; die intravenöse Röntgen-Kontrastaufnahme: zur Diagnose von Nierenerkrankungen wird ein schwach radioaktives Isotop in den Blutstrom injiziert, das dann durch die Nieren ausgeschieden wird; das Angiogramm zur Untersuchung der Blutgefäße.

Das Elektroenzephalogramm (EEG) ist ein Untersuchungsverfahren, das elektrische Ströme im Gehirn aufzeichnet und zur Diagnose von Epilepsie und anderen Gehirnerkrankungen eingesetzt wird . Zu den Labortestsgehört die Serologie, also die Untersuchung des Blutserums, in dem sich viele Krankheiten in spezifischen Antikörper-Reaktionen äußern. Körpergewebe kann durch eine Biopsie auf Krebszellen untersucht werden; bei einer Lumbalpunktion wird Flüssigkeit aus der Umgebung des Rückenmarks zur Untersuchung unter dem Mikroskop entnommen (kann auf Hirnhautentzündung hinweisen).