Dein Freund aus Gummi

Partner zum Aufblasen

Sie sind vergleichsweise preiswert, leicht zu transportieren und zu lagern – und damit auch einfach zu verstecken: Wer Angst hat, dass Mutti oder der feste Freund die aufblasbare Lustpuppe entdeckt, lässt einfach die Luft raus und schiebt sie hinter die Bücher im Regal.

Anders als die weiblichen Kolleginnen haben männliche Gummipuppen in der Regel nur zwei „Liebesöffnungen“, dafür jedoch einen Schwanz. „Ein ganzer Mann, der immer kann!“, wird etwa der männliche Sexpuppen-Klassiker „Big Joe“ beworben: „Sein muskulöser Body in Lebensgröße aufblasbar, das ausgeformte Gesicht, der tiefe Schlund, der enge Anus und sein 18 Zentimeter immer harter Penis versprechen Spaß am laufenden Band.“

Hat man eine nagelneue Sexpuppe jedoch erst mal ausgepackt, ist die Enttäuschung oft groß: Mit dem Bild auf der Verpackung hat das Gummiding meist wenig zu tun: Männliche Aufblaspuppen, zumal die besonders günstigen, muten eher wie Karikaturen an. Manchmal sind die Gummifreunde nur 1,40 Meter groß, selten stimmen die Körperproportionen und die versprochene Brustbehaarung ist nur aufgemalt. Das mag als einmaliger Gag bei einer feucht-fröhlichen Party mit Freunden genügen, wer jedoch längerfristig Spaß mit seiner Puppe haben will, sollte sich vor dem Kauf genau informieren und mindestens 50 Euro ausgeben wollen.

Wichtig ist, sich vor der Anschaffung des Latex-Lovers gut zu informieren. Im Sexshop sollte man darauf bestehen, sich das Material vorher genau anschauen zu dürfen (eine „Probefahrt“ wird jedoch nicht möglich sein). Frag einfach nach: Sind ein Reparatur-Kit und eine Pumpe im Preis inbegriffen? Du musst keine Angst haben, dass der Verkäufer komisch reagiert – für ihn ist die Beratung Routine.

Komplett abzuraten ist von Modellen ohne Dildo, d.h. von Puppen, bei denen der Schwanz mit aufgeblasen wird. Selbst wenn der Gummihengst auf dem Rücken liegt, ist kaum an einen richtigen Fick zu denken: Der Luftdruck reicht für einen stabilen Dauerständer nicht aus. Wenn die Puppe mit einem Dildo geliefert wird, sollte man darauf achten, dass dieser nicht nur mit einem Saugnapf am Körper fixiert wird – sonst reißt dieser während einer Session schon mal ab.

Unangenehm an manchen Sexpuppen kann auch der starke Geruch der Kunststoff-Weichmacher sein, den man von den billigen Luftmatratzen kennt. Man sollte den künstlichen Freund deshalb auch nicht erst dann aufblasen, wenn man geil ist. Die Lust wird nämlich im wahrsten Sinne des Wortes weggeblasen. Um zu verhindern, dass einem schlecht wird oder man Sternchen sieht, kauft man sich am besten eine starke Luftpumpe oder, besser noch, eine elektrische Pumpe für Schlauchboote.

Apropos „schlecht werden“: Auch die Reinigung der Sexpuppen kann etwas beschwerlich sein, weil man die gesamte Puppe zum Waschbecken schleifen muss, um Sperma und Gleitgel auszuwaschen. Oft bleiben dabei kleine Reste im Kunstdarm übrig, die nach einigen Tagen ordentlich stinken. Auch ist es schon vorgekommen, dass der Kunstmund anfängt zu schimmeln, weil er nicht richtig getrocknet wurde.

Falls du aus Angst vor sexuell übertragbaren Krankheiten eine Gummipuppe einem echten Mann bevorzugst, sei an dieser Stelle gewarnt: Sex Dolls sind auch nur so lange safe, solange sie entweder hundertprozentig monogam eingesetzt oder stets mit Gummi gevögelt werden. In einer wissenschaftlichen Arbeit wiesen die Forscher Ellen Kleist und Harald Moi auf die Möglichkeit der Übertragung von Tripper durch Gummipuppen bei ungeschütztem Verkehr hin.

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