Quarantäne

Patienten mit gefährlichen ansteckenden Krankheiten kommen in Quarantäne, um eine epidemieartige Ausbreitung einer Krankheit zu verhindern. Frühgeborene hingegen werden zu ihrem eigenen Schutz isoliert. Das Wort Quarantäne stammt aus dem Französischen und bedeutet „40 Tage“.

Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde die Quarantäne von den Gesundheitskollegien tatsächlich auf 40 Tage bestimmt. Schon im Mittelalter wurden Patienten mit ansteckenden Krankheiten abgesondert. Klöster und wohlhabende Bürger schufen „mildherzige“ Einrichtungen für Leprakranke, die dort ihr Leben fristeten. Später wurden diese Leprosorien vielfach in Pesthäuser umgewandelt. Mit dem Aufschwung des Handelsaustausches wurden im 19. Jahrhundert durch internationale Gesundheitskommissionen Quarantänemaßnahmen zum Schutz gegen Epidemien verabschiedet. Zu dieser Zeit betrug die Quarantäne in der Regel 40 Tage. Für Pest, Pocken, Cholera und Gelbfieber gibt es in Hinblick auf Quarantäne international verbindliche Vereinbarungen. Es besteht die Verpflichtung, umgehend die Weltgesundheitsorganisation (WHO – World Health Organization) einzuschalten. Wer an einer dieser Krankheiten leidet – oder wenn auch nur ein Verdacht besteht -, kommt in Quarantäne. Die Isolationszeit ist inzwischen allerdings relativ kurz und beträgt keine 40 Tage mehr. Dank besserer Hygiene, Antibiotika und umfangreicher Impfungen werden nur noch vergleichsweise wenige Kranke auf Isolierstationen eingeliefert. Früher kamen viele Patienten mit Infektionskrankheiten auf Isolierstationen, wo sie dann trotz Behandlung oft starben. Die Isolierung der Kranken war das einzige Mittel, die Ausbreitung von gefährlichen Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Kinderlähmung und Tuberkulose zu verhindern. Heute kommen Patienten auf die Isolierstation, wenn ein Verdacht besteht, dass sie an Typhus, Ruhr, Hepatitis (Leberentzündung) oder Kinderlähmung leiden. Bei den ersten Anzeichen einer derartigen Erkrankung muss umgehend das Gesundheitsamt verständigt werden.

Schutz vor Infektionen

Manche Patienten kommen auf die Isolierstation, weil man sie vor Infektionen bewahren will. Beispielsweise ist bei Erkrankungen des Lymphsystems und Leukämie das Immunsystem geschwächt, und auch Patienten, die Krebsmittel einnehmen müssen, sind aufgrund der gestörten körpereigenen Abwehr sehr anfällig für Infektionen. Das gleiche gilt für Patienten mit schweren Verbrennungen. Auch Frühgeborene müssen isoliert werden. Zur Verringerung des Infektionsrisikos kommen sie in keimfreie Brutkästen. Bis die körpereigene Abwehr weit genug entwickelt ist, werden Frühgeborene nur zum Stillen aus dem Brutkasten herausgenommen.