In einigen Gebieten West- und Zentralafrikas gibt es die Infektionskrankheit Loa loa. Sie verläuft äußerst schmerzhaft, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt wird.
Loa loa, auch afrikanische Wanderfilarie (parasitärer Fadenwurm) genannt, wird durch den Stich der Goldfliege übertragen. Der wachsende Wurm gräbt sich in das Gewebe unter der Haut ein und kriecht manchmal auch über das Auge, weshalb er auch als Augenwurm bezeichnet wird. Die Infektion ruft unter anderem Schwellungen an Händen und Armen hervor, die sogenannten Kalabarschwellungen oder -beulen.
Ursache
Die Weibchen der Würmer tragen viele Eier mit sich, aus denen die Mikrofilarien (Larven) entstehen, die sich schließlich zu ausgewachsenen Würmern entwickeln. Die Goldfliege verbreitet die Infektion, indem sie beim Blutsaugen infizierter Personen Mikrofilarien aufnimmt. Die Eier reifen, wandern in die Speicheldrüsen der Fliege und werden mit einem Stich auf nicht infizierte Menschen übertragen. Die Symptome (Schmerzen und stark juckende Schwellungen) werden durch die ausgewachsenen Würmer hervorgerufen, von denen die Weibchen bis zu sieben Zentimeter lang werden, die Männchen nur halb so lang.
Die Würmer graben sich durch lockeres Gewebe unter der Haut, beispielsweise m Penis und im Hodensack sowie am Auge. Am Auge ist der wurm deutlich zu erkennen, weil er sich über das Weiße am Augapfel schlängelt – entweder dicht unter der Oberfläche der Bindehaut oder aber auch außerhalb des Augapfels. Ein weiteres Symptom sind die Kalabarschwellungen, die sich besonders an Armen und Händen bilden und mehrere Monate nach der ursprünglichen Infektion auftreten können. Diese Schwellungen beginnen im allgemeinen mit einem leichten Juckreiz. Innerhalb einer Stunde entwickeln sich regelrechte Schwellungen, die manchmal mehrere Zentimeter Durchmesser haben. Sie sind oft schmerzhaft, doch hängt die Intensität des Schmerzes von der Festigkeit des jeweiligen Gewebes ab.
Die Schwellungen können ein paar Tage oder mehrere Wochen anhalten. Ihre Ursache ist unbekannt, es könnte sich aber um eine Art „allergische Reaktion“ handeln.
Keine Lebensgefahr
Die Loa loa ist nicht lebensbedrohlich. Sie führt aber zu akuten Schmerzen und Unbeweglichkeit, wenn die Kalabarschwellungen das Knie oder andere große Gelenke befallen. Loa loa wird mit Diethylcarbamazin behandelt. Manche Menschen reagieren aber auf diesen Wirkstoff mit Fieber und Gehirnentzündung. Die Kalabarschwellungen können auch nach der Vernichtung der Augenwürmer noch eine Zeit lang auftreten.