Infarkt

Von einem Infarkt spricht man, wenn die Blutzufuhr zu einem Organ oder Gewebe blockiert ist. Grundsätzlich kann jedes Organ von einem Infarkt betroffen sein, am häufigsten sind es jedoch Herz, Lunge, Gehirn und der Darmbereich.

Die Arterien versorgen alle Körperbereiche mit sauerstoffhaltigem und nährstoffreichem Blut, ohne das der Körper auf Dauer nicht existieren kann. Ist eine Arterie verstopft, werden in dem betreffenden Bereich die Zellen nicht mehr mit Blut versorgt. Sie zerfallen – es entsteht ein Infarkt.

Der Begriff Infarkt leitet sich vom lateinischen infarcire (hineinstopfen) ab und sagt aus, dass ein Gefäß verstopft. Es gibt mehrere Ursachen, die zur Verstopfung einer Arterie führen können. Eine Ursache ist die Arterienverkalkung, auch Arteriosklerose genannt. Bei einer Arteriosklerose werden Fettstoffe, Kalksalze und Eiweißkörper in der Innenschicht der Arterienwand abgelagert. Je weiter die Ablagerungen in der Arterienwand fortschreiten, desto stärker wird der Blutstrom behindert. Dies führt irgendwann zu einer Blockierung der Arterie, vor allem, wenn das Blut auf seinem Weg durch den verengten Abschnitt zusätzlich durch ein Blutgerinnsel gestoppt wird.

Eine weitere Ursache für den Infarkt ist ein plötzlicher Gefäßverschluss durch einen Embolus. Ein Embolus ist ein kleiner Gefäßpfropf, der aus einer körpereigenen oder körperfremden Substanz besteht (z. B. Fetttropfen, Blutgerinnsel, aber auch Luftblasen). Er löst sich unversehens von der Wand des Herzens oder eines Gefäßes, wo er sich gebildet hat, und wird mit dem Blutstrom weiterbefördert, bis er in einer Arterie stecken bleibt und einen Infarkt auslöst.

Eine dritte Ursache ist ein Infarkt als Folge einer Darmverschlingung. Verdrehen und verwinden sich die Därme, wird die Blutzufuhr abgeschnitten, und die Folge ist ein Infarkt. Auch durch einen Embolus kann es zum Infarkt im Darmbereich kommen.

Gefahren

Bei einem Herzinfarkt besteht die Gefahr des plötzlichen Todes. Ist die Lunge von einem Infarkt betroffen, ging dem eine Lungenembolie voraus – meist in Form einer Thromboembolie. Bei einer Thromboembolie bilden sich Blutgerinnsel in den entzündeten Beinvenen, die über den Blutkreislauf ins Herz gelangen. Von dort aus treiben sie mit dem Blutstrom in die Lungen. Diese Blutpfropfen blockieren dann einen kleineren Ast der Lungenschlagader und verursachen den Lungeninfarkt.

Behandlung und Prognose

Wie schwer sich ein Infarkt auf das Allgemeinbefinden des Patienten auswirkt, hängt davon ab, welcher Körperteil betroffen ist. Bei einem Infarkt in einem Zeh beispielsweise (man spricht in diesen Fällen von einer Gangrän bzw. Brand) sind die Auswirkungen zwar schwerwiegend, aber nicht tödlich. Eine Infarktbildung im Gehirn dagegen kann tödlich sein oder zumindest sehr schwerwiegende Folgen haben, etwa Ausfallserscheinungen im betroffenen Gehirnabschnitt.

Die Infarktbehandlung richtet sich nach der Ursache. Liegt eine Embolie zugrunde, ist es manchmal möglich, den Pfropf mit einem Medikament aufzulösen oder operativ zu entfernen, bevor durch den Infarkt ein größerer Schaden durch Gewebsauflösung entstehen kann. In anderen Fällen kann die Behandlung entweder mit Medikamenten erfolgen, oder die bedrohte Körperregion wird beispielsweise mit Hilfe eines Bypasses (Ersatzstück, durch das die Umleitung der Blutbahn verläuft) mit Blut versorgt.