Hyperkeratose

Die äußere Schutzschicht unserer Haut besteht aus Horn beziehungsweise Keratin. Bei einer Störung der Keratinbildung kommt es zur Hyperkeratose. Die Haut verdickt sich und springt oft schmerzhaft auf. Die veränderten Hautpartien bedürfen der Pflege, aber oft keiner medizinischen Behandlung.

Keratin ist der Eiweißstoff, aus dem Haare, Finger- und Zehennägel sowie die äußere Hautschicht bestehen. Es schützt den Körper vor Verletzungen und Infektionen. Keratin tritt in der Natur in vielen verschiedenen Formen auf, die von einer dünnen wasserdichten Schicht, wie eben der menschlichen Haut, bis zu den harten, hornigen Hufen von Rindern, den Federn von Vögeln und dem Fell von Säugetieren reichen. Keratin wird in der Körnerzellschicht der Haut gebildet. Die unter dem Mikroskop erkennbaren Keratinkörner haben dieser Zellschicht ihren Namen gegeben. Die Zellen wachsen zur Hautoberfläche hin und sterben dort ab. Sie bilden die winzigen weißen Hautschuppen, mit denen unser Körper bedeckt ist. Die Schuppen nutzen sich ab und werden ständig durch neue Zellen ersetzt.

Wenn bei der Keratinbildung Störungen auftreten, wird der Prozess der beständigen Abschuppung beeinträchtigt, und es kommt schließlich zu Hautverdickungen, den Hyperkeratosen. Eine Reihe von Hyperkeratosen ist vererbbar und tritt dann schon bei Säuglingen und Kleinkindern auf, andere hingegen sind Symptome innerer Erkrankungen. Ein Typ, der bei alten Menschen auftritt, wird durch intensive Sonnenbestrahlung hervorgerufen. In vielen Fällen ist die Ursache jedoch unbekannt.

Schmerzhafte Risse

Eine Verdickung der Haut an Handflächen und Fußsohlen kann eine angeborene Hautkrankheit sein. Die Haut wird dick und gelblich, fühlt sich hart und hornartig an und platzt schließlich auf. Sie bekommt Risse, die äußerst schmerzhaft sein können. Diese Form der Hyperkeratose wird nicht bösartig. Hornhaut, die sich an den Füßen oder Handflächen infolge von Barfußgehen oder schwerer körperlicher Arbeit gebildet hat, ist eine reine Anpassungsreaktion der Haut auf vermehrte Beanspruchung und keineswegs krankhaft. Bei Hyperkeratose der Haarfollikel (Haarwurzelscheide) an Armen und Beinen verdickt sich nur das Keratin in den Haarfollikeln und wird als winzige, kegelförmige Pfropfen sichtbar. Diese Erscheinung tritt oft ohne erkennbare Ursache auf, und vor allem sind die Streckseiten von Armen und Oberschenkeln betroffen, die sich dann rau anfühlen.

Seborrhoeische Hyperkeratosen sind verbreitete Erkrankungen und werden als Verrucae seniles oder Alterswarzen bezeichnet. Es handelt sich dabei um kleine gutartige Geschwülste am Rumpf oder auf der Stirn, die leicht erhaben und hautfarben, braun oder schwarz sind. Die aktinische Hyperkeratose (Strahlenkeratose) wird vor allem durch Einwirkung von Sonnenlicht auf die Haut ausgelöst. Sie tritt bei älteren Menschen auf, die im Laufe ihres Lebens viel dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, und wird dann auch entsprechend als Landmannshaut oder Seemannshaut bezeichnet. Betroffen sind bei aktinischer Hyperkeratose vor allem Gesicht, Unterarme und Handrücken. Es bilden sich bohnengroße graue oder grauschwarze Hautflecken. Die Oberfläche fühlt sich rau, trocken und verhornt an. Die Hauptgefahr bei aktinischer Hyperkeratose besteht darin, dass das gutartige Gewebe krebsig entarten kann.

Behandlung und Prognose

Bei Hyperkeratose der Hände und Füße muss die verhornte Haut regelmäßig eingeweicht und mit Bimsstein entfernt werden. Risse werden am besten mit einer milden, öligen Salbe behandelt und durch einen Verband geschützt. Hyperkeratose der Haarfollikel ist überwiegend ein kosmetisches Problem. Die Haut kann mit Salben oder Vaseline gepflegt werden, das in die betroffenen Stellen einmassiert wird. Zusätze von Salicylsäure weichen das Keratin auf und helfen, die Hornpfropfen abzuflachen. Die warzenartigen gutartigen Hauttumore, die bei seborrhoeischer Hyperkeratose auftreten, können vom Hautarzt mit einem scharfen Instrument abgetragen werden.

Bösartige Hautveränderungen infolge von aktinischer Hyperkeratose müssen behandelt werden, wozu auch eine Strahlentherapie gehören kann. Die Hautveränderungen sprechen gut auf die Behandlung an, wenn diese rechtzeitig einsetzt; es ist deshalb wichtig, dass man auf die Gefahrensignale achtet und einen Arzt konsultiert.