Hühneraugen

Als Hühnerauge bezeichnet man eine harte erbsengroße Hautverdickung am Fuß, die zwischen den Zehen allerdings auch weich sein kann.

Das Hühnerauge ist ein Kegel aus harter, verhornter Haut am Fuß, und zwar dort, wo der Schuh reibt oder drückt. Abgestorbene Hautzellen sammeln sich an und lassen eine Schwiele aus dem Hornhaut- Protein Keratin entstehen, in deren Mitte sich der Hornkegel bildet. Die Hautzellen unter dem Kegel können sich bei anhaltendem Druck entzünden.

Ursachen

Unsere Haut reagiert auf Druck oder Reibung mit verstärkter Hornhautbildung, etwa bei körperlicher Arbeit an den Händen oder beim Geigen am Kinn. Während Schwielen dieser Art unempfindlich sind, können die in tiefere Hautschichten hinabreichenden Hühneraugen recht schmerzhaft sein. In den meisten Fällen werden Hühneraugen durch schlecht sitzende und hochhackige Schuhe verursacht.

Hühneraugen können am Fußballen, über den Gelenken der Zehen, zwischen den Zehen und manchmal an der Ferse vorkommen. Hühneraugen bilden sich oft auch über Hammerzehen (Fehlstellung der Zehen in einer fixierten Beugehaltung), die ja aufgrund ihrer unnatürlichen Position in besonderem Maße dem Druck des Schuhwerks ausgesetzt sind.

Die medizinisch Clavus genannte Reaktion der Haut auf anhaltende Überbeanspruchung tritt über knochigen Erhebungen auf, auf denen sich zum Schutz der darunterliegenden Gewebe eine harte Hautschicht bildet. Manche Menschen sind für Hühneraugen anfälliger als andere; das gilt besonders für ältere Leute.

Hornhaut und Schwielen können sich auch dort bilden, wo Prothesen oder orthopädische Hilfsmittel auf der Haut reiben. Eine Hornhaut ist in diesem Fall sogar nützlich, weil sie die Haut vor einer Verletzung schützt; gelegentlich wird die Hornhaut jedoch lästig und muss wenigstens teilweise beseitigt werden.

Symptome

Ein Hühnerauge ist an der typischen Form – einer erbsengroßen, kreisrunden Hautverdickung – zu erkennen, die oft im Vergleich zur umgebenden Haut gelblich wirkt. Die Verhornung kann kegelförmig und zwischen den Zehen auch weich sein. Hühneraugen machen sich meistens dadurch bemerkbar, dass sie, vor allem abends, druckempfindlich sind. In chronischen, schweren Fällen kann die unmittelbare Umgebung leicht gerötet sein und das Hühnerauge auch im Ruhezustand stark schmerzen.

Die Symptome sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Manchmal ist es schwierig, ein Hühnerauge von einer Sohlenwarze (Verruca plantaris) zu unterscheiden, die wie Hühneraugen bevorzugt an Stellen des Fußes erscheint, die einem besonderen Druck ausgesetzt sind. Sohlenwarzen, die durch Viren verursacht werden, treten jedoch eher in Gruppen auf und sind überdies an kleinen schwarzen Punkten zu erkennen, die nach Abreiben der oberen Hautschicht sichtbar werden. Sie sind in der Regel auch schmerzhafter als Hühneraugen.

Gefahren

Hühneraugen sind zwar unangenehm und schmerzhaft, weit ernster zu nehmen ist jedoch eine übermäßige Hautverhornung (Hyperkeratose), bei der die Haut der Handflächen und Fußsohlen sich aus unbekannter Ursache übermäßig verdickt und sich diese Verdickung schon bald ausbreitet. In diesem Fall sollte man einen Arzt konsultieren. Bei dem Versuch, Hühneraugen zu Hause selbst zu entfernen, besteht die Gefahr einer Infektion durch verunreinigte Instrumente oder auf Grund zu viel entfernter Haut: Größte Sorgfalt ist deshalb erforderlich.

Bei Diabetikern ist das Risiko von Komplikationen im Zusammenhang mit Hühneraugen besonders hoch. Die Blutzirkulation in den Zehen ist oft erheblich gestört, kleine Verletzungen können bereits beträchtliche Folgen haben. Da die Zehen bei Diabetikern darüber hinaus oft empfindungsgestört und taub sind, bleiben die Schäden häufig lange Zeit unbemerkt, und einzelne Zehen können sogar absterben.

Behandlung

Hühneraugen sind nichts anderes als verhärtete Haut, und die Behandlung kann einfach darin bestehen, überflüssige Haut zu entfernen. Nach gründlichem Einweichen in einem warmen Fußbad sollte man das Hühnerauge mit Bimsstein abreiben. Diese Maßnahme reicht in vielen Fällen schon als Behandlung aus.

Bei größeren Hühneraugen kann die Haut mit einem kleinen Hornhauthobel aus der Apotheke, einer Feile oder einem Schleifbrettchen abgetragen und der Kern aus Horn vorsichtig herausgelöst werden. Die verwendeten Geräte müssen absolut sauber sein. Man sollte die Hornhaut in dünnen Scheibchen abschälen, bis man unter dem Hühnerauge weiche, geschmeidige Haut fühlt. Auf keinen Fall darf allerdings zu viel Haut entfernt werden; das könnte nämlich eine Blutung und eine Infektion zur Folge haben.

Hühneraugenpflaster entfernen Haut auf chemischem Wege – zumeist mit Salicylsäure -, indem sie verhornte Schichten aufweichen. Das Pflaster sollte direkt über das Hühnerauge geklebt und erst nach 24 Stunden abgenommen werden. Dann wird die Haut mit einem Bimsstein oder Hornhauthobel entfernt. Bei besonders hartnäckigen Hühneraugen kann man die Pflasterbehandlung mehrmals wiederholen. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, schmerzende Druckstellen zu polstern.