Herzinfarkt

Der Herzinfarkt gehört zu den häufigsten Erkrankungen in den Industrienationen, und etwa jeder dritte verläuft tödlich. Man kann einem Herzinfarkt aber durch eine gesunde Lebensweise vorbeugen, zum Beispiel durch ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung.

Um richtig arbeiten zu können, muss das Herz durch Blut mit Sauerstoff versorgt werden. Wird die Sauerstoffzufuhr zu einem bestimmten Bereich des Herzens unterbrochen, funktioniert dieser Teil nicht mehr.

Ursache

Über Monate und Jahre hinweg können sich an den Wänden der Herzkranzarterien – den beiden Arterien, die das Herz mit Blut versorgen – Fett und Cholesterin ablagern, was zu Verhärtungen in den Gefäßwänden führt. Je weiter die Ablagerungen in der Arterienwand fortschreiten, desto stärker wird der Blutstrom behindert. Im weiteren Verlauf dieser gefäßverengenden Prozesse bilden sich unter Umständen Thromben (Blutpfropfen). Verschließen diese ein Herzkranzgefäß völlig, kommt es zum Herzinfarkt.

Thromben können auch an anderen Stellen des Körpers entstehen, zum Beispiel in den Arterien der Arme und Beine. Lösen sie sich oder sprengen sich Teile davon ab, wandern diese durch das ganze Gefäßsystem des Körpers. Dem Herzinfarkt gehen mehrere Phasen voraus. Zunächst wird die Blutzufuhr unterbrochen, wodurch das Blut den Herzmuskel (die Myokardzellen) nicht mehr erreicht; der Patient bekommt Schmerzen. Bleibt die Blutzufuhr unterbrochen, stirbt der betroffene Teil des Muskels ab und wird im Laufe von mehreren Wochen durch Narbengewebe ersetzt. Ist der betroffene Bezirk sehr groß, wird das gesamte Herz geschwächt.

Zu den risikoreichsten Faktoren eines Infarkts gehören vor allem Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und hoher Blutfettspiegel. Dann folgen Übergewicht, Gicht und Bewegungsmangel. Außerdem spielt die Veranlagung eine große Rolle. Betroffen sind vor allem Männer über 35 Jahren.

Warnzeichen

Ein Herzinfarkt kündigt sich oft durch anfallartig auftretende Schmerzen hinter dem Brustbein an, die durch erkrankte Herzkranzgefäße verursacht werden (Angina pectoris). Bei Angina pectoris treten die Schmerzen, die einige Minuten anhalten, oftmals infolge körperlicher Anstrengung oder Aufregung auf.

Meist strahlt der Schmerz in Hals und Schultern, manchmal auch in die Arme, vor allem in den linken Arm. Angina pectoris sollte unbedingt ärztlich behandelt werden. Dies gilt vor allem dann, wenn bei einem Betroffenen die Anfälle immer länger dauern, oder sich die Abstände zwischen den Anfällen verkürzen.

Symptome

Hauptsymptom des Herzinfarkts ist ein dumpfer oder heftiger Schmerz, meist in der Mitte der Brust, der von Schwitzen, Übelkeit oder Erbrechen und Atemnot begleitet sein kann. Manchmal sieht der Betroffene krank und blass aus. Die Ausprägung der Symptome reicht von Unwohlsein bis hin zu starkem Schmerz und zum Kollaps. Der Herzinfarkt kann auch ohne Symptome erfolgen. Wenn du plötzlich Schmerzen bekommst, die von starken Angstgefühlen begleitet werden, solltest du umgehend einen Arzt rufen, der feststellt, worin die Ursache des Anfalls liegt. Denn bei einem Herzinfarkt hängt die Überlebenschance im wesentlichen von einer sofortigen Behandlung im Krankenhaus ab.

Diagnose und Behandlung

Bei Infarktpatienten hat die Linderung der Schmerzen absoluten Vorrang. Gewöhnlich geschieht dies durch eine Injektion von schmerzstillenden und beruhigenden Medikamenten. Die Diagnose wird durch ein Elektrokardiogramm (EKG) erhärtet, das die Herztätigkeit aufzeichnet. Bei einem Herzinfarkt zeigen sich gewöhnlich charakteristische Anomalien, die bestätigen, dass die Schmerzen Folge eines Infarktes waren. Wenn die Diagnose feststeht, gilt es, eventuellen Komplikationen vorzubeugen oder sie gegebenenfalls zu behandeln.

Im Krankenhaus

Da beim Infarkt die ersten Stunden die kritischsten sind, kommen Infarktpatienten auf die Intensivstation, wo sie optimal behandelt werden können. Die allgemeinen Maßnahmen sind in der Regel folgende: Bettruhe, Ruhigstellung, Schmerzstillung und leichte Kost. Zur medikamentösen Therapie werden unter anderem blutdruck- und blutgerinnungssenkende Mittel eingesetzt und Medikamente, die Herzrhythmusstörungen beheben.

Nach einigen Tagen wird der Patient auf eine normale Station verlegt. Gewöhnlich muss er nur einige Tage Bettruhe halten und wird nach drei bis vier Wochen entlassen. In einigen Fällen liegt jedoch eine schwere Schädigung des Herzmuskels vor, und dann braucht der Patient gewöhnlich etwas länger, bis die volle körperliche Leistungsfähigkeit wieder erreicht wird.