Gonorrhö

Die Gonorrhö (Tripper) ist eine sehr verbreitete Geschlechtskrankheit, an der vor allem junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren erkranken. Bei rechtzeitiger Behandlung kann Gonorrhö vollständig geheilt werden.

Die Gonorrhö ist eine hochgradig ansteckende Krankheit, die von Bakterien, den Gonokokken, verursacht wird. Sie wird fast ausschließlich durch Geschlechtsverkehr übertragen. Die Infektion ist im allgemeinen auf die Geschlechtsorgane beschränkt.

Bei Männern ruft Gonorrhö eine Entzündung der Harnröhre hervor. Unbehandelt kann die Infektion beim Mann auf den Samenleiter, die Prostata und die Nebenhoden übergreifen, was zu Unfruchtbarkeit führen kann. Mastdarm, Hals und Augen sind vergleichsweise selten von der Infektion betroffen. Gelangen die Bakterien auch ins Blut, rufen sie Gelenkentzündungen und im Extremfall sogar eine Blutvergiftung (Sepsis) hervor.

Ursachen

Die Gonokokken gedeihen in der warmen, feuchten Schleimhaut von Harnröhre, Mastdarm und Hals. Sie werden fast immer durch (genitalen oder analen) Geschlechtsverkehr und oralen Sex (durch den Mund) mit einem infizierten Partner übertragen.

Neugeborene können sich bei der Entbindung anstecken, wenn die Mutter mit Gonorrhö infiziert ist. Eine Bindehautentzündung, der sogenannte Augentripper, die früher nicht selten zur Erblindung führte, kann die Folge sein.

Im Gegensatz zu der häufig geäußerten Meinung, dass man sich auf der Toilette mit Tripper infizieren kann, ist das nicht der Fall, da die Bakterien in einer trockenen, hellen Umgebung nicht existieren können. Die überstandene Gonorrhö hinterlässt keinen Krankheitsschutz; man kann sich also nach einer Gonorrhöbehandlung erneut infizieren. Hinzu kommt, dass auch nach dem Abheilen eines Trippers und dem Verschwinden der Symptome die Erreger gelegentlich im Körper bleiben. Die Personen bleiben daher Infektionsquellen.

Symptome

Die Inkubationszeit – also die Zeitspanne zwischen Ansteckung durch sexuellen Kontakt mit einer infizierten Person und den ersten Krankheitszeichen – kann 48 Stunden betragen und dauert im allgemeinen nicht länger als höchstens sieben oder acht Tage. Bei Männern stellen sich Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen ein. Es kann zu einem weißlichen Ausfluss aus dem Penis (männliches Glied) kommen; bei unbeschnittenen Männern kann der Ausfluss eine Rötung und Reizung der Penisspitze verursachen. Schwule Männer können eine Entzündung am Anus (After) bekommen, die sich durch Rötung, Schmerzen und in einigen Fällen auch durch Jucken bemerkbar macht.

Unbehandelt kann der Tripper in der Harnröhre aufsteigen und eine Prostata und Nebenhodenentzündung verursachen. Bei ganz wenigen Männern verläuft die Erkrankung ohne Symptome.

In manchen Fällen gelangen die Gonorrhö- Erreger ins Blut. In diesem Fall kann Arthritis (Gelenkentzündung) auftreten. In seltenen Fällen kommt es auch zu Entzündungen des Herzens.

Gefahren

Die größte Gefahr für eine Verbreitung der Gonorrhö stellen infizierte Personen dar, die keine Symptome haben und sich deshalb nicht behandeln lassen. Da die Krankheit Samenleiter angreift, ist die Gefahr, unfruchtbar zu werden gegeben.

Behandlung

Die Behandlung einer Gonorrhö besteht in einer einmaligen Penizillininjektion oder Einnahme einer großen Dosis Penizillin. Wenn der Patient gegen Penizillin allergisch ist, können Mittel verwendet werden, die diesen Wirkstoff nicht enthalten.

Gonorrhö-Bakterien sind gelegentlich penizillinresistent (unempfindlich). Auch in diesen Fällen weicht man auf Medikamente ohne Penizillin aus. Obwohl für die Behandlung eine einmalige Penizillingabe ausreicht, muss der Patient so lange in ärztlicher Behandlung bleiben, bis er vollständig genesen ist. Diese Kontrollen sind notwendig, weil es vorkommen kann, dass ein Patient sowohl an Gonorrhö als auch an Syphilis erkrankt ist.

Die Symptome gehen nach der Behandlung im allgemeinen innerhalb von 24 Stunden zurück, aber bei Männern kann der wässrige Ausfluss noch wochenlang bestehen bleiben; in diesem Fall spricht man von einem nichtspezifischen Harnröhrenkatarrh. Der Patient darf in dieser Zeit nicht geschlechtlich verkehren, weil auch der nichtspezifische Harnröhrenkatarrh sehr ansteckend ist.

Vorsichtsmaßnahmen

  • Meide Geschlechtsverkehr mit Personen, die häufiger den Sexualpartner wechseln.
  • Beide Partner sollten sich vor und nach dem Beischlaf die Geschlechtsteile mit warmem Wasser waschen.
  • Wenn du Geschlechtsverkehr mit einem neuen Partner hast, solltest du beim Vorspiel und beim Geschlechtsakt unbedingt ein Kondom benutzen.
  • Gehe umgehend zum Arzt, wenn du glaubst, Gonorrhö-Symptome an dir entdeckt zu haben. Sicher ist sicher, auch wenn die Infektion sich als etwas Harmloseres herausstellt.
  • Wenn du dich infiziert hast, meide jeden Sexualkontakt, bis der Arzt dir mitgeteilt hat, dass die Gonorrhö ausgeheilt ist, was etwa drei Wochen nach Beginn der Behandlung der Fall sein kann. Benutzen dann beim Geschlechtsverkehr ein Kondom.
  • Sage jedem, mit dem du Geschlechtsverkehr hattest, dass du Tripper hast, damit diese Personen sich behandeln lassen können. Das ist zwar unangenehm, aber unbedingt notwendig, um einer weiteren Ausbreitung der Krankheit vorzubeugen.