Auswurf

Heftiges Husten mit Auswurf wird im allgemeinen mit starkem Rauchen in Verbindung gebracht, aber Auswurf kann auch bei den verschiedensten Erkrankungen der Atemwege auftreten, etwa bei einer Erkältung.

Auswurf oder Sputum, wie er in der medizinischen Fachsprache genannt wird, ist die Bezeichnung für die Substanz, die aus den Bronchien abgehustet wird. Auswurf kann Schleim, Speichel, Eiter, Blut, eingeatmete Staubteilchen, Fasern oder auch Gewebeteilchen von erkrankten Teilen des Atmungsapparats enthalten.

Wo Auswurf gebildet wird

Im allgemeinen besteht Auswurf hauptsächlich aus Schleim, der die Aufgabe hat, unerwünschte und möglicherweise gefährliche Substanzen zu binden und letztlich aus dem Körper zu befördern.

Die meisten Abschnitte des Atmungsapparates besitzen Schleim absondernde Drüsen; der Schleim wird einerseits als eine Art Schmiermittel gebraucht, das eine Schutzschicht auf den empfindlichen Schleimhäuten bildet, und zum anderen als klebrige Flüssigkeit, in der sich Staub oder Bakterien fangen und mit der sie dann aus dem Rachen, der Lunge oder den Bronchien ausgehustet werden.

Arten von Auswurf

Die häufigste Form von Auswurf, die als schleimiges Sputum bezeichnet wird, besteht überwiegend aus Schleim und ist weiß und oft schaumig. Diese Art von Auswurf zeigt an, dass ein Übermaß an Schleim abgesondert wird. Das lässt auf eine Entzündung der Atemwege schließen, denn der zusätzliche Schleim wird abgesondert, um die Reizung der wunden Schleimhäute zu lindern.

Schleimiges Sputum, das aus der Lunge stammt, ist im allgemeinen die Folge von Asthma, Rauchen, chronischer Bronchitis oder einer akuten Bronchitis im Frühstadium. Man spricht dann auch von Bronchialkatarrh. Schleimiger Auswurf kann andererseits aus der Nase kommen und durch den hinteren Nasenraum in den Rachen hinablaufen. Das geschieht bei einer Erkältung oder Heuschnupfen, wenn die Nasenschleimhäute entzündet sind.

Enthält Auswurf gelbe oder grüne eiterähnliche Substanzen, wird er als mukopurulent (schleimig-eitrig) bezeichnet; solcher Auswurf weist darauf hin, dass sich in den Atemwegen eine Infektion entwickelt hat. Häufige Ursachen sind eine voll entwickelte Bronchitis, Lungenentzündung und Nebenhöhlenentzündung. Andere Verfärbungen des Auswurfs beruhen meist auf Veränderungen der eingeatmeten Luft.

Bei Grubenarbeitern ist der Auswurf durch den Kohlenstaub schwarz gefärbt, auch das Sputum von Großstadtbewohnern kann ähnlich aussehen. Wer in einer staubreichen Umgebung arbeitet, wird wahrscheinlich mit seinem Sputum auch Partikel der Staubsubstanzen auswerfen, es sei denn, er trägt bei der Arbeit eine Schutzmaske.

Blutiger Auswurf kann ein Hinweis auf eine sehr schwere Erkrankung sein. Du solltest deshalb deinen Arzt davon unterrichten. Die häufigste Ursache für einen oder zwei Tage anhaltenden Auswurf mit Blutspuren ist heftiges Husten, wobei winzige Blutgefäße in der Schleimhaut der Atemwege platzen können und ein wenig Blut austritt. Stärker mit Blut durchsetzter Auswurf, vor allem über längere Zeiträume hinweg, oder regelrechtes „Blutspucken“ kann schwerwiegende Ursachen haben. Es ist jedoch möglich, dass dieser Auswurf aus dem hinteren Nasenraum stammt, es sich also um verdecktes Nasenbluten handelt.

Zu den ernsteren Ursachen von Blutspucken gehören Krebs, Tuberkulose, Bronchiektasen (entzündliche Zerstörung der Bronchien) und bestimmte Herzerkrankungen.

Diagnose und Behandlung

Die Beschaffenheit des Auswurfs kann einem Arzt Aufschluss darüber geben, was seinem Patienten fehlt. Schon die Menge des Auswurfs, seine Farbe, Konsistenz und Geruch können wichtige Hinweise für eine Diagnose sein. Mikroskopische Untersuchungen und Labortests ermöglichen es dem Arzt, nach bestimmten Zelltypen zu suchen, die auf Krebs, Asthma, Asbestose, Silikose und verschiedene andere Befunde hindeuten.

Bei Infektionen zeigt die Auswurfanalyse den verursachenden Mikroorganismus. Für eine fachgerechte Behandlung muss vor allem festgestellt werden, warum der Körper Sputum bildet. Auf keinen Fall darf man Husten mit Auswurf länger als zwei Wochen unbehandelt lassen oder mit Hausmitteln wie schleimlösendem Tee „verarzten“.

Hat der Arzt erst einmal die Ursache des Auswurfs ermittelt, kann er je nach der Art des Hustens die geeignete Medizin verschreiben. Für dicken, klebrigen Auswurf, der sich schwer abhusten lässt, nimmt man beispielsweise eine Medizin, die den Schleim verdünnt und den Körper zum Husten anregt. Verursacht der Auswurf dagegen allein schon aufgrund der großen ausgehusteten Menge Beschwerden, helfen Hustenmittel, die das Sputum austrocknen.