Nachsicht bei Fehlern

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Vertrauen innerhalb einer Beziehung überblendet eine situationsbedingte negative Handlung des Partners in der Vergangenheit und lässt ihn damit positiver in Erinnerung als er tatsächlich war. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung der Northwestern University und des Redeemer University Colleges. Die Forscher beider Institute wollten den Einfluss von Vertrauen auf Erinnerungen von Fehlverhalten innerhalb von Beziehungen auf den Grund gehen.

Vertrauen macht blind
Personen, die ein starkes Vertrauen zueinander haben, betrachten Ausrutscher des anderen in der Vergangenheit im Nachhinein als weniger schlimm. Diejenigen, die hingegen nur geringes Vertrauen zum Partner aufweisen, belegen das Gegenteil und bewerten das Fehlverhalten des Anderen als schwerwiegender als anfangs wahrgenommen. Die Erinnerungen – ob sie nun schlimmer oder besser hervorgerufen werden – hängen vom Bild ab, das man vom Partner und von der Beziehung hat.

„So wie die Liebe blind macht, kann auch Vertrauen blind machen. Dieser Faktor hängt jedoch von der persönlichen Entwicklung ab und von den mitgebrachten Mustern aus der Herkunftsfamilie“, schildert Paartherapeut Daniel Hitschmann.

Ob eine Beziehung ohne Vertrauen zum Scheitern verurteilt ist, kann der Spezialist negieren. „Eine funktionierende Beziehung hängt von vielerlei Faktoren ab – Vertrauen ist nur einer davon“, sagt er. Eine Partnerschaft funktioniere demnach auch dann, wenn kein oder wenig Vertrauen vorhanden ist. „Sie ist nur mühsamer“, so der Experte.

Kompatibilität von sechs Faktoren

Grundsätzlich basiert laut Hitschmann eine Beziehung auf mindestens sechs Faktoren: Liebe, Macht, Sinn, Zeit, Raum und Energie. „Auch die Loyalität darf man beispielsweise nicht unterschätzen. Je klarer und kompatibler diese Faktoren sind, umso besser funktioniert eine Beziehung“, führt der Fachmann aus.

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