
Wenn ein Rivale mit einer tiefen und männlichen Stimme brummt, lassen sich Männer, die sich selbst als dominant ansehen, nicht viel beeindrucken, besagt eine US-Studie. Im Gegenteil, je maskuliner sich ein Mann empfindet, desto weniger dominant findet er die Stimme anderer. Viel wichtiger für die männliche Selbsteinschätzung ist der Testosteronspiegel.
Piepsstimme gegen Bariton
Bisher glaubten die Wissenschaftler, dass sich alle Männer von Stimmen, die tiefer sind als ihre eigenen, einschüchtern lassen. Eine neue Studie zeigte jedoch andere Ergebnisse.
Es wurden Männern Tonbandaufnahmen von tiefen, männlichen Stimmen vorgespielt. Vor- und nachher sollten sie ihre eigene Dominanz einschätzen. Nach der „Stimmprobe“ beurteilten sich viele Männer wesentlich verhaltener und gaben auf die Frage nach ihren Sexualpartnern geringere Zahlen an. Unbeeindruckt hingegen zeigten sich nur die Probanden, die sich von vornherein als stark und kampfeslustig bezeichneten.
Testosteron als Ego-Booster
Im zweiten Teil der Untersuchung wurden Kriterien wie Größe, Stärke, körperliche Aggressivität und der Testosteronspiegel der Probanden hinzugezogen. Dabei stellte sich heraus, dass die Selbsteinschätzung der Männer nicht davon abhängt, wie groß, stark oder aggressiv sie sind, sondern über wie viel Testosteron sie verfügen.
Je mehr von dem Sexualhormon im Blut ist, desto größer ist das Überlegenheitsgefühl gegenüber anderen Männern.
Die Wissenschaftler wollen nun durch weitere Experimente herausfinden, inwiefern sich andere typische Merkmale für Dominanz – Gesichtsbehaarung, Muskeln oder männliche Gesichtszüge – auf die Einschätzung von Männern auswirken.
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