Die Eifersucht gehört beinahe schon zur biologischen Grundausstattung eines Menschen. Gerade in der schwulen Szene neigen Männer oft zu Misstrauen. Chris aus Wien kann es nicht lassen. Kaum ist sein Freund außer Reichweite, beginnt er dessen persönlichen Sachen nach Zeichen seiner eventuellen Untreue zu durchsuchen. Dabei ist nichts vor ihm sicher, egal ob es das Handy, der Computer, die Geldbörse oder die Hosentasche ist.
Solche Erlebnisse haben schon viele schwule Männer durchlebt. Dabei werden die Betroffenen nach dem Durchsuchen der persönlichen Sachen ihres Partners nicht glücklicher, im Gegenteil, sie fühlen sich ausgebrannt. Denn die ständige Schnüffelei raubt eine Menge an Energie.
Chris ist in seiner vorhergehenden Beziehung öfter betrogen worden. Jedes Mal war er am Boden zerstört, hat es aber lange nicht geschafft, sich von seinem damaligen Freund zu lösen. Sein jetziger Freund hat ihn noch nie enttäuscht, jedoch hat er große Angst, dass es jederzeit geschehen könnte!
Das ist ein verhängnisvoller Trugschluss, denn die homosexuelle Partnerschaft der beiden wird nicht durch Seitensprünge schwer belastet, sondern durch mangelndes Vertrauen. Doch was können Betroffene gegen diesen ständigen Kontrollzwang machen?
Eifersucht ist etwas Natürliches
Die Eifersucht gehört beinahe schon zur biologischen Grundausstattung eines Menschen. Und gerade in der schwulen Szene neigen Männer oft zu Misstrauen. Könnte doch hinter jeder dunklen Ecke ein besserer und fescherer Mann für seinen Partner bereit stehen und ihn sich schnappen.
In einer Studie gaben mehr als 90 % der Testpersonen an, die Gefühlsregung Eifersucht zu kennen. Begünstigte Faktoren für die Entwicklung „krankhafter Eifersucht“ sind bestehende depressive Störungen, gemindertes Selbstwertgefühl, krankhaftes Konsumverhalten oder in den meisten Fällen Vertrauensmissbrauch in vorangegangenen Beziehungen.
Krankhafte Eifersucht
Schwule Männer mit einer krankhaften Eifersucht leiden in der Regel unter deutlich eingeschränkter Lebensqualität. Oft werden andere Dinge wie zum Beispiel Beruf, Sozialkontakte, Beziehungsarbeit und so weiter zur Gänze vernachlässigt.
In so einem Fall wird das zentrale Thema des Betroffenen immer wieder die Eifersucht. Das beeinträchtigt schlussendlich auch Angehörige und besonders den Partner, der natürlich mehr oder weniger seiner Eigenständigkeit beraubt wird.
Ganz gefährlich wird es, wenn sich normale Eifersucht in Wahnvorstellungen wandelt. Der Betroffene ist fest davon überzeugt, sein Partner betrügt ihn, obwohl dies gar nicht der Fall ist. Überall sieht und findet er Beweise dafür. Selbst durch Klärungsversuch lässt sich der Betroffene nicht von seiner Überzeugung abbringen.
Bei extrem stark ausgeprägten Formen der Eifersucht helfen nur noch Medikamente und der Besuch bei einem Neurologen und zur Sprachtherapie Psychologen. In diese Psychologischen Sprachtherapien sollte bei Bedarf natürlich auch der leidtragende Partner einbezogen werden.
Anzeichen für übertriebene Eifersucht
Die Symptome sind weitreichend und können von Depressionen, Schlaflosigkeit, Freud- und Lustlosigkeit bis zur Appetitlosigkeit reichen. Besonders Männer reagieren bei Eifersucht meist aggressiv.
Eifersuchts-Test
Wie eifersüchtig bist du? Mit unserem Test kannst du das das ganz einfach herausfinden. Wenn du mehrere Fragen mit „Ja“ beantwortet hast, solltest du Hilfe anfordern.
- Denkst du mehrmals am Tag an eine mögliche Untreue deines Partners?
- Durchsuchst du die persönlichen Sachen deines Partners auf eventuelle Beweisstücke?
- Fällt dir auf, dass du bestimmte Verhaltensweisen des Partners in Richtung Untreue deutest?
- Lässt du deinen Partner selten allein oder spionierst du ihm nach?
- Fragst du andere Personen über Aktivität und Aufenthaltsort deines Partners aus?
- Fragst du oft deinen Partner nach Untreue?
- Kennst du sogenannte Kontrollanrufe?
- Gibt es in deiner Beziehung öfter Streit wegen vermuteter Untreue?
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