Rauchen und HIV

Rauchen und HIV - © Mariia Nazarova

HIV und Rauchen – Eine Studie belegt negative Folgen dieser Kombination
HIV-Positive, die Raucher sind, haben ein doppelt so hohes Sterberisiko gegenüber Nichtrauchern. Dieses deutliche Ergebnis wurde aus umfangreichen Untersuchungen abgeleitet. Basis der Auswertungen waren Daten von ca. 18.000 Personen aus ganz Europa und den USA. Betrachtet wurde ein Zeitraum von zwölf Jahren. Alle Teilnehmer an der Studie hatten in diesem Zeitraum ihrer HIV Therapie begonnen.
Bezogen auf tausend Personenjahre, wurde in der Studie eine Gesamtsterblichkeitsrate von 4,2 ermittelt. Die der Raucher lag mit 7,9 deutlich darüber, ein Ergebnis was nicht wirklich verwundert.

Rauchen ist für sich bereits ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Die Angriffe auf das Immunsystem und lebenswichtige Organe zeigen gravierende Folgen. In Deutschland werden jährlich bis zu 140.000 Todesfälle den Folgen des Rauchens zugewiesen. Insofern ist es nicht überraschend, das HIV-Positive stärker betroffen sind. Zum einen ist ihr Immunsystem bereits angeschlagen und zum anderen nehmen sie Medikamente ein. Diese Medikamente unterstützen zwar den Kampf gegen die Folgen des HIV Virus, haben aber Nebenwirkungen. So kann es nicht verwundern, das HIV-Positive Raucher ein deutlich höheres Sterberisiko haben, als betroffene Nichtraucher.

HIV- Positive Raucher – Deutlich mehr Krebserkrankungen

Die Studie belegt auch, das die Krebserkrankungen in ihrer Breite bei HIV-Positiven deutlich stärker zum Tode führen, als bei Nichtrauchern.
Zum einen hält die Erkrankung an Lungenkrebs den erwartet starken Anteil an der Sterberate. Nahezu ein Drittel aller Krebserkrankungen, die nicht aidsbedingt zum Tode führten, sind auf Lungenkrebs zurückzuführen. Dabei ist auffallend, das alle Todesfälle, die Lungenkrebs als Ursache hatten, ausschließlich Raucher betrafen.
Zum anderen aber zeigen die Untersuchungen auch, dass sich das erhöhte Sterberisiko von HIV-Positiven Rauchern bei weitem nicht auf Lungenkrebs reduzieren lässt. Neben weiteren Krebsarten sind insbesondere Lebererkrankungen und Herz-Kreislauf-Versagen, Ursachen für nicht aidsbedingte Todesfälle. So Schlussfolgern die beteiligten Forscher auch, dass HIV-Positive durch den Konsum von Zigaretten mehr Lebensjahre verlieren als durch den Virus selbst.
Sie gehen in ihrer Studie davon aus, das ein 35-jähriger, der HIV-Positiv ist und raucht, seine Lebenserwartung um ca. acht Jahre reduziert.

Dabei, so zeigt die Studie, sind schwule Männer eine besondere Risikogruppe, denn der Konsum von Zigaretten ist bei ihnen überdurchschnittlich. Aus diesem Grunde kommt der Prävention in dieser Gruppe besondere Bedeutung zu. Kurse zur Entwöhnung sind auch gezielt über die Schwulenberatungsstellen anzubieten und zu propagieren.

Rauchen einstellen – Lohnt sich der Ausstieg

Das Raucher ihren Körper schädigen ist auch unter den Betroffenen nicht wirklich umstritten. Die Erkenntnis führt aber oft zu einer falschen Schlussfolgerung. Raucher neigen zu der Annahme, das sie ohnehin bereits die Grundlagen für spätere Schäden und damit Krankheiten gelegt haben. Insofern ist ein Ausstieg wenig wirkungsvoll, bestenfalls verschlimmert er bestehende Krankheitsbilder nicht.

Auch hier zeigt die Untersuchung, dass es für diese Schlussfolgerung keine wirklichen Gründe gibt. Im Gegenteil, die Studie belegt, das ehemalige Tabakkonsumenten, gegenüber Rauchern, deutlich besser gestellt sind. Die Untersuchung ergab, das Raucher, die ihren Tabakkonsum eingestellt haben kein höheres Sterberisiko gegenüber Menschen haben, die ihr ganzes Leben Nichtraucher waren. Das Ergebnis zeigt deutlich, das sich ein Ausstieg aus dem Tabakkonsum lohnt. Entsprechend wird auch empfohlen, diesbezüglichen Programmen Priorität zu geben. Raucher, die den Konsum von Zigaretten einstellen wollen, müssen mit ausreichenden Angeboten zur Entwöhnung unterstützt werden. Diese Angebote müssen auch deutlich stärker beworben werden. Sowohl als Möglichkeit aber auch als Notwendigkeit, indem noch stärker auf die Probleme des Rauchens, aber auch auf die verbesserten Gesundheitschancen nach dem Ausstieg, hingewiesen wird.

Fazit

Rauchen ist ein anerkanntes Gesundheitsrisiko, der Verzicht auf diese Droge eine lebensverlängernde Maßnahme. Für HIV-Positive ist dieses Wissen von doppelter Bedeutung.

Raucher die von dieser Krankheit betroffen sind haben ein einhundert Prozent größeres Sterberisiko als Betroffene, die Nichtraucher sind.

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