Freundschaften halten gesund

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Ein gutes Sozialleben könnte für das Wohlbefinden und die Gesundheit eines Menschen noch wichtiger sein als richtige Ernährung oder ausreichender Sport. Zu diesem Schluss kommen Forscher aus England, den USA und Australien in der Zeitschrift „Scientific American Mind“. Auf Grundlage mehrerer Studien zeigen sie, dass Menschen, die regelmäßigen Kontakt zu sozialen Gruppen pflegen, weniger oft an Herzinfarkt, Demenz oder sogar an der gewöhnlichen Grippe erkranken.

Der Mensch ist ein soziales Wesen, das in Gruppen lebt und sich auch in Gruppen entwickelt hat. Sportteams, Leseclubs oder ehrenamtliche Vereine geben uns das Gefühl sozialer Identität, die wichtig für Erfüllung im Leben ist. Gruppen sind daher zentral für Gehirnfunktionen, Gesundheit und Wohlergehen.

Deutliche Hinweise für die wichtige Rolle sozialer Zugehörigkeiten sehen Wissenschaftler in mehreren aktuellen Studien. Schlaganfall-Patienten kommen etwa umso besser mit kognitiven Problemen wie Gedächtnis- oder Sprachverlust zurecht und sind umso zufriedener im Leben, je mehr Gruppen sie weiterhin angehören.

Auch bei alten Menschen mit Demenz zeigte sich, dass die Gruppenzugehörigkeit weit mehr über das Wohlbefinden aussagt als der Schweregrad der Demenz, zudem steigern Gruppenmaßnahmen die Gedächtnisleistung deutlich mehr als Einzeltherapien.

Die jüngsten Forschungen beweisen, wie wichtig Gruppen und soziale Identität für das Wohlbefinden sind. Das vergessen Menschen jedoch oft, wenn sie auf der Suche nach medizinischen Lösungen für Altersprobleme sind. Die Medizin sollte das stärker berücksichtigen, da Gruppenaktivitäten weitaus billiger als Medikamente sind, weniger Nebeneffekte aufweisen und zudem unterhaltsamer sind.

Dass Kontakte nicht nur das Sozialleben bestimmen, sondern auch mit Aktivitäten verknüpft sind, betont Gerald Gatterer, Psychologe am Geriatriezentrum Wienerwald http://www.wienkav.at/kav/gzw.

Soziale Kontakte sorgen für Kommunikation, geistige Anregung und für Gedächtnistraining, da sie ständiges Merken erfordern. Darüber hinaus haben sie hohe Bedeutung für Lebensqualität und Psyche. Isolation, Einsamkeit und Verlassenheit seien Hauptursache für Depressionen, wie auch Sozialkontakte die Stimmung eines Menschen insgesamt beeinflussen. Doch auch die positiven Folgen für den Körper seien leicht nachzuvollziehen. Indem sie das Wohlbefinden stärken, fördern Sozialkontakte die Immunabwehr und machen den Körper resistenter, etwa gegen Grippeviren. Stress und insbesondere psychischer Stress senken hingegen die Immunität.

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