Ansatz für HIV-Impfung

Ansatz für HIV-Impfung - © jarun011 - Fotolia

Ein radikal neuer Ansatz bei Impfungen schützt Affen laut einer Studie des Scripps Research Institute vollständig vor HIV. Impfstoffe sind normalerweise darauf ausgerichtet, das Immunsystem bei der Bekämpfung einer Infektion zu unterstützen. Das Team um Michael Farzan hat jedoch die DNA der Tiere verändert, um den Zellen Eigenschaften zu verleihen, die ihnen einen Kampf gegen das Virus ermöglichen.

DNA-Sektion in Muskelzellen

Die Forscher sind von diesem Forschungsansatz überzeugt und hoffen, bald mit Tests an Patienten beginnen zu können. Laut Experten wie Nancy Haigwood von der Oregon Health & Science University ist dieser Ansatz eine ernsthafte Überlegung wert. Für das Verfahren wird Gentherapie eingesetzt, um eine neue DNA-Sektion in gesunde Muskelzellen einzubringen.

Diese Sektion enthält die Informationen für die Produktion von Hilfsmitteln zur Neutralisierung von HIV, die dann permanent ins Blut abgegeben werden. Experimente mit Affen haben ergeben, dass die Tiere mindestens 34 Wochen lang vor allen Arten von HIV geschützt waren, wie „Nature“ berichtet.

Da auch ein Schutz gegen sehr große Virusmengen gegeben war, die jenen entsprechen, die bei chronisch infizierten Patienten auftreten, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass auch eine Behandlung bei HIV-Patienten sinnvoll sein könnte. Farzan zufolge sind die Forscher damit näher an einem umfassenden Schutz als bisher jeder andere Ansatz.

Langzeitfolgen nicht abschätzbar

HIV-Impfstoffe waren bislang immer wieder Schwierigkeiten ausgesetzt, da sich das Virus so rasch verändert. Der neue Impfstoff zielt jedoch auf Bereiche ab, die HIV nur schwer verändern kann. Laut Farzan besteht der Hauptvorteil des neuen Ansatzes darin, dass er wirksamer als jeder Antikörper ist. Es gibt jedoch Sicherheitsbedenken. Nach einer normalen Impfung reagiert das Immunsystem nur nach einer Bedrohung.

Die Gentherapie verwandelt die Zellen in Fabriken, die permanent künstliche Substanzen zur HIV-Abtötung produzieren. Die Langzeitwirkungen dieses Eingriffes sind derzeit nicht bekannt. Die Wissenschaftler planen innerhalb des nächsten Jahres erste Tests mit Patienten, die mit HIV infiziert sind, aber nicht mit konventionellen Medikamenten behandelt werden können.

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