Das menschliche Gehirn ist in der Lage, zwischen einem echten und einem vorgetäuschten Lachen zu unterscheiden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Royal Holloway University of London. Den Ergebnissen zufolge werden bei einem falschen Lachen Hirnareale aktiviert, die für die Entschlüsselung von Emotionen verantwortlich sind. Stattdessen regt ein herzliches Lachen jene Regionen an, die für die positiven Gefühle zuständig sind.
Im Kindheitsalter erworben
„Ich bin der Überzeugung, dass die meisten Menschen schon von ihrer Kindheit an vorgespiegelte Gefühle von echten Emotionen unterscheiden können. Besonders gilt dies für starke Zustände wie Lachen oder Weinen“, erklärt Psychotherapeut Dominik Rosenauer. Schon im Volksmund spreche man von lachenden Augen, die nur wirklich lachen, wenn die Menschen tatsächlich lachen.
Rosenauer zufolge ist dieses Phänomen auch der Grund dafür, dass manche Menschen besser mit Kindern umgehen können als andere. „Diese Personen sind authentisch, ihre Gefühle passen zu ihrem Äußeren. Kinder sind in der Lage, das zu spüren“, beschreibt er. „Menschen, die beispielsweise von einer psychischen Störung betroffen sind, lernen diese Unterscheidung oft nicht“, erläutert der Psychologie. Hier führt Rosenauer die Borderline-Persönlichkeitstörung an, bei der die Betroffenen nicht fähig seien, echte von falschen Gefühlen zu unterscheiden und diese richtig zuzuordnen oder zu benennen.
Unterbewusste Unterscheidung möglich
Die freiwilligen Studienteilnehmer sind dazu aufgefordert worden, sich YouTube-Clips ihrer Wahl wie „Fight Of The Conchords“ oder den „Eurovision Song Contest“ mit authentischem Gelächter anzusehen, ohne vorher über das Ziel der Studie aufgeklärt worden zu sein. Dabei ist ihre Hirnaktivität gemessen und mit der während eines vorgetäuschten Lachens verglichen worden. Schlussendlich war die Mehrheit der Probanden auch im Stande unterbewusst festzustellen, ob es sich in einem Video um ein ehrliches oder künstliches Lachen gehandelt hat.
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