Du kannst Angst riechen

Du kannst Angst riechen - © pathdoc

Nun ist es amtlich, erstmals wurde beim Menschen Kommunikation durch Körperduft nachgewiesen. Der Duft von Angst bringt andere Menschen zum Fürchten. Die Neuroradiologen der Universität München berichten, wie Angstschweiß das Verhalten von anderen Menschen beeinflusst. Wie in der Tierwelt setzen auch körpereigene Duftstoffe bei Menschen bestimmte Verhaltensprogramme in Gang.

Schweißgewinnung

Die Forscher gewannen zunächst Angstschweiß, indem sie Menschen eine halbe Stunde lang in einen Hochseilgarten angsteinflößenden Situationen aussetzten. Anschließend setzte man den gesammelten Schweiß anderen Menschen vor und beobachtete die Auswirkungen.

Die anschließend durchgeführte funktionelle Magnetresonanz zeigte Änderungen im Gehirn selbst. Durch das Riechen des Angstschweißes wurden nicht nur die für Gerüche zuständigen Regionen aktiviert, sondern auch Areale für emotionale Veränderungen sowie für das Gedächtnis.

Der Körpergeruch eines Menschen werde davon bestimmt, wann man sich zum letzten Mal geduscht, wie sehr man geschwitzt oder ob man etwa Knoblauch gegessen hat. Darüber hinaus gebe es jedoch weitere Faktoren wie das Alter, das Geschlecht oder auch die genetische Ausstattung eines Menschen. Je näher Menschen verwandt sind, desto ähnlicher ist ihr Geruch.

Überlebenstrick der Zebraherde

Dass Kommunikation über die Wahrnehmung des natürlichen Körpergeruchs erfolgt, wurde zuvor erst im Tierreich bestätigt. Die Verständigung über Gerüche erhöht die Fortpflanzungs- und Überlebenschancen wesentlich. Das wird etwa sichtbar, wenn sich Tiere auf der Suche nach einem Paarungspartner am Geruch orientieren. Ähnlich würden etwa Zebras, deren Herde von einem Löwen verfolgt wird, nur in Außenregionen der Herde den Angreifer sehen. Per Geruchskommunikation werde jedoch die gesamte Herde in Angst versetzt und beginne zu flüchten.

Wie stark solche Effekte bei Menschen ausgeprägt sind, wissen wir nicht. Aber es scheint so, dass der Geruchssinn unser Leben viel stärker beeinflusst, als wir bisher angenommen haben.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen