Tipps fürs Coming-out

Tipps fürs Coming out | © nito - stock.adobe.com

Dein Coming-out ist ein Prozess, der in 2 Phasen verläuft. Zuerst einmal musst Du mit Dir selbst ins Reine kommen und erkennen, dass Du schwul bist und dass das okay ist. Wenn Du zu dieser Erkenntnis gelangt bist, hast Du die erste Phase Deines Outings bereits erfolgreich absolviert. Der größte Fehler, den Du jetzt machen könntest, wäre, Deine Homosexualität vor deinen Mitmenschen zu verheimlichen. Dadurch würdest Du Dir selbst großen Schaden zufügen. Du darfst nicht auf halber Strecke stehen bleiben, sondern musst Deinen Weg zu Ende gehen und den anderen mitteilen, dass Du schwul bist.

Was könnte passieren, wenn Du Dich nicht outest?

Leider gibt es nicht wenige Schwule, die nie den Mut zu einem Coming-out aufbrigen, Stattdessen verbergen sie ihre Homosexualität, nur um ja nicht aufzufallen. Um den Schein zu wahren, heiratet ein solcher Heuchler sogar eine Frau. Manche haben sogar Kinder in dieser Ehe. Auf die Dauer können sie jedoch nicht gegen ihre natürlichen Gefühle ankämpfen, ihre sexuelle Orientierung kommt früher oder später ans Licht und die Ehe zerbricht daran. Das Ergebnis: anstatt eines Menschen sind jetzt mindestens 2 (sowie zusätzlich eventuell die Kinder) unglücklich.

Worauf solltest Du bei Deinem Coming-out achten?

Schiebe Deine Erklärung nicht auf die lange Bank, sondern ergreife die nächste günstige Gelegenheit, die sich bietet. Du solltest immer mit den Menschen beginnen, die Dir am nächsten stehen, mit Deinen Eltern oder Deinem besten Freund. Versuche aber, für Dein Coming-out einen Zeitpunkt zu wählen, an dem sie entspannt sind und Zeit haben, Dir zuzuhören. Vielleicht erlebst Du ja eine Überraschung und Dein Coming-out ist gar nicht so unerwartet? Eltern, die ein gutes Verhältnis zu ihrem Sohn haben, ahnen mitunter schon den Sachverhalt und Dein Coming-out bestätigt nur ihre Vermutung. Du musst auf verschiedene Reaktionen gefasst sein, darunter leider auch negative. Es ist durchaus möglich, dass sich Dein ehemals bester Freund von Dir abwendet und Dich verspottet oder meidet. Damit musst Du klar kommen. Wähle deswegen für Dein Coming-out zuerst Menschen, denen Du vertraust. Trotzdem geschieht manchmal auch Unerwartetes und jemand, der Dir nahe steht, kann Dich im Stich lassen oder Dich verletzen.

In der Gesellschaft leben auch heute noch viele Menschen mit Vorurteilen gegen Schwule und Lesben. Sie behandeln sie, als ob sie krank oder psychisch gestört wären. Lasse Dich durch solche negativen Reaktionen nicht entmutigen und gehe weiter Deinen Weg! Dein Coming-out war richtig. Du hast es nicht für die anderen Menschen, sondern für Dich gemacht, weil Du es für die Entwicklung Deiner Persönlichkeit brauchst. Du bist so, wie Du bist und kannst Deine sexuelle Orientierung nicht ändern. Wenn es jemanden nicht passt, dass Du schwul bist, soll er Dich doch einfach in Ruhe lassen. Solltest Du jedoch ernsthafte Probleme daheim, in der Schule oder in der Arbeit bekommen, findest Du in jeder größeren Stadt Beratungsstellen für Homosexuelle, in denen Du qualifizierte Hilfe und Rat von Menschen bekommst, die schon ähnliches durchmachen mussten wie Du selbst.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen