Wirbelsäulenverkrümmung

Die Krümmung des Rückgrats nach vorne im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule bezeichnet man als Lordose. Eine zu starke Krümmung kann zu Überlastung und Schädigung der Wirbelsäule führen.

Das Rückgrat bildet ein großes S, dessen oberer Teil die Halswirbelsäule und unterer die Lendenwirbelsäule (Lumbalregion) ist. Die natürliche Krümmung des Rückgrats in diesen Bereichen wird zwar auch als Lordose bezeichnet, doch wird dieser Begriff in der Medizin vorwiegend für eine krankhafte, also zu starke Vorwärtskrümmung der Wirbelsäule verwendet. Das Rückgrat ist eine Säule aus Wirbelkörpern, die gelenkig verbunden sind und von Muskeln und Bändern zusammengehalten werden. Zwischen zwei Wirbeln liegt jeweils eine Bandscheibe. Diese Zwischenwirbelscheiben nehmen kontinuierlich von oben nach unten entsprechend der größeren Last an Dicke zu. Am dicksten sind die Bandscheiben in der Lendengegend.

n der Lendengegend ist die Wirbelsäule nicht nur wesentlich höheren Belastungen ausgesetzt als im Brustbereich, sondern auch flexibler. Auf diese beiden Faktoren ist es zurückzuführen, dass Schmerzen im unteren Wirbelsäulenbereich so häufig sind. Die Anfälligkeit der Wirbelsäule wird noch durch eine weitere Komplikation in ihrem Aufbau erhöht: Während die fünf Lendenwirbel einen gleichmäßigen Bogen bilden (den unteren Teil des S), springt der unterste, der mit dem Kreuzbein, dem Knochen am unteren Ende des Rückgrats, verbunden ist, in einem ziemlich steilen Winkel zurück (Lenden-Kreuzbein-Knick). Diese scharf zurückspringende Knochenverbindung muss einer beträchtlichen Last standhalten.

Im Sitzen und Stehen wird die Wirbelsäule durch die Muskeln in ihrer Umgebung gestützt. Diese sind zwar außergewöhnlich kräftig, müssen aber auch ungeheure Arbeit leisten. Wenn diese Muskeln überbeansprucht sind, kommt es zu Rückenschmerzen.

Probleme mit dem Rücken

Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule sind meistens die Folge schweren Hebens, zumal in falscher Haltung, oder einer plötzlichen Änderung der Körperhaltung. Die Wirbelsäule ist keine unbegrenzt belastbare Hebevorrichtung. Wenn man etwas Schweres heben muss, sollte man in die Hocke gehen, den Rücken gerade halten und sich dann mit den Beinen hochdrücken. Hochhackige Schuhe sind eine häufige Ursache von Rückenschmerzen, gerade unter Travestiekünstlern kann das zu Problemen führen. Durch die Hochstellung der Fersen kippt das Becken nach vorne, wodurch die Vorwärtskrümmung der Lendenwirbelsäule (das Hohlkreuz) verstärkt wird. Hohe Absätze haben noch den zusätzlichen Nachteil, dass sie weniger stabil sind als flache und schwule Männer leichter ins Stolpern geraten. Dadurch könnte das ohnehin schon überlastete Rückgrat Schäden erleiden.

Wenn du deiner Wirbelsäule etwas Gutes tun willst, solltest du auf keinen Fall auf einer zu weichen Matratze schlafen und nicht längere Zeit zusammengesunken in einem Sessel sitzen; achte darauf, dass deine Wirbelsäule immer gut abgestützt ist, und du wirst weniger Probleme mit dem Rücken haben.