Bestrahlungen mit Infrarot- oder Ultraviolettlicht sind Therapieformen, die bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden helfen. Die Anwendung zu Hause sollte jedoch nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Unter Lichtbehandlung versteht man in der Medizin den Einsatz von Infrarot- oder UV-Strahlen (ultraviolette Strahlen) zur Behandlung einer Vielzahl relativ geringfügiger Beschwerden. Ultraviolettlicht kommt in der Natur als Bestandteil des Sonnenlichts vor. Für medizinische Zwecke wird es ebenso wie Infrarotlicht in speziellen Lampen erzeugt. Bei einer Selbstbehandlung sollte vorher der Arzt befragt werden.
UV-Licht
UV-Bestrahlungen sind nicht immer ungefährlich. Damit ist ein gewisses Hautkrebs-Risiko verbunden. Man hat beobachtet, dass Menschen, die täglich in der prallen Sonne arbeiten, Fischer am Mittelmeer etwa, eher Hautkrebs bekommen als Büroangestellte. Ursache ist offenbar die zu starke UV-Bestrahlung. Die Strahlungsintensität einer UV-Lampe oder eines Solariums entspricht in etwa der Dosis, die man beim Sonnenbaden aufnimmt. Deshalb sollte man sich stets genau an die Gebrauchsanweisung des Herstellers halten und die empfohlene Dosis nicht überschreiten. Hellhäutige Menschen sind besonders gefährdet. Sie können noch leichter Schäden durch UV-Licht davontragen und müssen noch sorgfältiger darauf achten, keinen Sonnenbrand zu bekommen.
Anwendung von UV-Licht
UV-Strahlen rufen chemische Veränderungen in den Geweben hervor und regen die Produktion von Vitamin D an. Vitamin D ist wichtig zur Verhütung von Rachitis. Diese Mangelerscheinung führt zu Störungen des Knochenwachstums bei Kindern, vor allem wenn sie sich nicht genügend im Freien aufhalten oder wenn die natürliche UV-Strahlung in nördlichen Ländern nicht ausreicht. Zum Schutz gab man Kleinkindern deshalb früher den Vitamin-D-haltigen Lebertran. Nach dem Ersten Weltkrieg galt die Therapie mit Höhensonne als fortschrittlich. Heute greift man auf Vitamin-D-Tabletten zurück. In angemessener Dosierung kann sich unter UV-Licht eine Akne bessern, da diese Strahlung weitere Entzündungsreaktionen vermeiden hilft. Eine Linderung der Symptome hat man auch in Fällen von Psoriasis beobachtet. Diese Hautkrankheit äußert sich in juckenden, schuppenden Hautstellen. Sonnenbestrahlung oder reines UV-Licht führt zu einer Verbesserung. Eine sehr wirksame Art der Behandlung ist in schweren Fällen die mit langweiligem Ultraviolett-Licht (UV A), nachdem der Patient ein Medikament mit dem Wirkstoff Methotrexat eingenommen hat. Die sogenannte UV A-Behandlung muss allerdings unter strenger ärztlicher Überwachung erfolgen.
Nebenwirkungen
Neben dem Krebsrisiko besteht die Gefahr, dass durch übertriebene Bestrahlung ein Sonnenbrand auftritt. Um Verbrennungen der Augen, der Haut und anderer Gewebe zu vermeiden, ist es wünschenswert, dass der Patient die Empfindlichkeit seiner Haut berücksichtigt und die Bedienungsanleitung liest, die jeder Höhensonne und jeder Solariumslampe beiliegt. Im Grunde sollte aber die Bestrahlung zu Hause erst nach ärztlicher Beratung erfolgen. Denn auch Patienten, die Medikamente einnehmen oder ihre Haut mit bestimmten Substanzen behandeln, sollten mit UV-Licht immer vorsichtig umgehen. Gefährlich sind in diesem Zusammenhang vor allem Sulfonamide, Hexachlorophen (das in vielen desinfizierenden Mitteln enthalten ist), einige Tranquilizer und Parfüms. Auch wenn Karotten und Karottensaft im Übermaß genossen werden, können sich unerwünschte Wirkungen einstellen. Durch Karotineinlagerung erscheint die Haut gebräunt und damit wird Sonnengewöhnung vorgetäuscht.
Infrarotstrahlen
Hierbei handelt es sich um eine Form der Wärmetherapie, die Stoffwechselprozesse in dem behandelten Körperbereich steigert. Außerdem erhöht sie dort die Blutzufuhr und wirkt entspannend auf Nerven und Muskeln. Diese Behandlung bewährt sich deshalb bei Entzündungen der Gelenke und Muskeln (etwa Arthritis) oder bei Rückenschmerzen. Darüber hinaus kann man Wärme zur schnelleren Heilung von Verletzungen (schweren Prellungen oder Muskelzerrungen) einsetzen. Hilfreich sind Infrarotbestrahlungen unter Umständen auch bei Beschwerden rheumatischer Art. Wenn die Infrarotbestrahlung zu lange dauert, können Verbrennungen die Folge sein. In Einzelfällen treten außerdem anfangs durch die Absenkung des Blutdrucks Kopfschmerzen und möglicherweise Schwächegefühl auf.
Lichtbehandlung zu Hause
Ultraviolett
Du solltest …
- immer eine Sonnenbrille tragen. Strahlen, die eine Bräunung hervorrufen können, sind auch stark genug, um die Augen zu schädigen.
- genau die Bedienungsanleitung befolgen. Es ist wichtig, die Lampe nicht länger zu verwenden als empfohlen.
- den empfohlenen Abstand zur Lampe unbedingt einhalten.
- sich hinterher warm halten. UV-Licht ist keine Wärme, und du wirst leicht frieren, weil du dich zur Bestrahlung ausgezogen hast. Die Lampe nur in einem gut geheizten Raum verwenden.
- Di solltest nicht. . .
- durch einen hohen Lichtschutzfaktor deiner Sonnencreme sich dazu verführen lassen, längere Zeiten einzustellen.
- UV-Bestrahlung zur Behandlung von Hautkrankheiten anwenden, ohne vorher den Arzt zu fragen. Hautkrankheiten können sich dadurch verschlimmern.
- Deine Haut einer zu hohen Strahlendosis aussetzen. Das führt nur dazu, dass du einen Sonnenbrand bekommst, was bei einer bestehenden Hautkrankheit und auch sonst nicht gerade förderlich ist.
Infrarot
Du solltest… - die Notwendigkeit der Behandlung mit Ihrem Arzt besprechen.
- dich vergewissern, dass die Hautpartie, die du behandeln möchtest, normal empfindungsfähig ist. Andernfalls könntest du dich aus Versehen verbrennen.
- die Lampe endgültig aufstellen, wenn sie angewärmt ist, damit du den richtigen Eindruck von der Wärme der Lampe in dem bestimmten Abstand hast.
- die Lampe so ausrichten, dass sie die Haut etwa im rechten Winkel anstrahlt.
- mit einer fünfminütigen Behandlung dreimal täglich beginnen und die Dauer im Laufe mehrerer Tage auf zehn bis fünfzehn Minuten täglich steigern.
- Kissen und Kleidung wegen der Brandgefahr von der Lampe fernhalten.
- sich nach der Behandlung einhüllen, um einer Unterkühlung vorzubeugen.
- mit der Behandlung beginnen, wenn eine andere Person im Zimmer oder wenigstens im Haus ist. Menschen, die stark auf Infrarotlicht reagieren, können einen Schwächeanfall erleiden.
Du solltest nicht …
- die Lampen nach der Verwendung eines Einreibemittels benutzen. Das Mittel kann die Empfindlichkeit der Haut herabsetzen, wodurch sich die Gefahr einer Verbrennung erhöht.
- Infrarotlicht direkt in die Augen strahlen lassen. Es ist möglich, dass dadurch grauer Star ausgelöst wird.