Hautläsionen

Als Hautläsionen bezeichnet man eine Vielzahl von Schädigungen der Haut auf Grund von Krankheiten oder Verletzungen, aber auch durch Kälte oder Hitze.

Die Haut ist die Schutzhülle des Körpers. Sie ist in hohem Maß robust, trotzdem kann sie verletzt werden, zum Beispiel durch äußere Einflüsse wie Abschürfungen, aber auch durch Hitze, Kälte, Chemikalien und Sonnenlicht. Andererseits sind auch oftmals allergieauslösende Substanzen, Infektionen und Krankheiten die Ursache von Hautläsionen.

In der Folge kommt es zu Hautveränderungen und schmerzhaften Wunden. Läsionen können sich aus vielen Veränderungen an der Hautoberfläche ergeben. So hat man beispielsweise eine wunde Stelle, wenn eine Blase geöffnet wird, oder man verursacht durch heftiges Kratzen bei Hautjucken viele kleine Risse in der Haut, die bluten und sich möglicherweise entzünden vom Herpes-simplex-Virus verursacht, das bei manchen Menschen in der Haut lebt. Das Virus tritt meist während einer Erkältung auf Grund der geschwächten Abwehrkräfte als Bläschenausschlag auf den Lippen oder um den Mund herum in Erscheinung. Normalerweise heilt der Ausschlag in ein paar Tagen ab. Manchmal können Salben oder Vaseline den Heilungsprozess positiv beeinflussen.

Zum Wundliegen kommt es, wenn auf dieselbe Hautstelle über mehrere Stunden hinweg ständig Druck ausgeübt wird. Extrem schnell liegen sich beispielsweise bewusstlose Patienten wund, die eine sehr hohe Dosis an Barbituraten (Schlaftabletten) genommen haben. Auch Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, oder Personen, die auf Grund körperlicher Schwäche unbeweglich sind, liegen sich schnell wund. Die Haut ist an den wunden Stellen gerötet und geschwollen, und manchmal entstehen auch Blasen, die aufgehen.

Heilen die wunden Stellen nur sehr langsam, können sich unter Umständen Druckgeschwüre entwickeln. Um ein Wundliegen zu vermeiden, muss der Patient oft umgedreht werden. Wenn trotzdem wunde Stellen auftreten, sollen die Bettwäsche häufig gewechselt und feuchte Umschläge gemacht werden. Möglicherweise sind Antibiotika, spezielle Unterlagen oder Matratzen nötig.

Die Ursachen von wunden Stellen im Genitalbereich sind vielfältig. Die gelegentlich durch den Geschlechtsverkehr verursachte Läsion ist schmerzhaft, unregelmäßig geformt und kann sich entzünden. Eine Infektion durch den Candida-Pilz beispielsweise verursacht bei Männern kleine wunde Stellen an Vorhaut und Eichel.

Der Herpes genitalis lässt zahllose kleine, juckende und schmerzhafte Bläschen entstehen, die platzen und wunde Stellen hinterlassen. Die Infektion dauert im allgemeinen ein bis zwei Wochen, und oft kommt es zu Rückfällen. Der Herpes genitalis wird in der Regel auf sexuellem Weg übertragen.

Berufsbedingte Hautläsionen

Viele Menschen erleiden an ihrem Arbeitsplatz Hautläsionen, die durch Staub, Flüssigkeiten, Dämpfe oder andere Reizstoffe verursacht werden. Etwa 70 Prozent der berufsbedingten Hautentzündungen werden durch die Scheuerwirkung von Staub verursacht, zum Beispiel durch Kohlen-, Stein- und Ziegelstaub. Säuren und andere Chemikalien wie Paraffin, Petroleum und Terpentin führen zum Teil ganz erhebliche Hautschäden herbei.

Chrom-Ekzeme

Kleine Hautverletzungen heilen oft langsamer, wenn die wunde Stelle ständig mit einem Reizstoff in Berührung kommt. Bei Menschen, die viel mit Chrom arbeiten und daher mit Chromsäuren und Chromaten (Salze der Chromsäure) in Berührung kommen, entwickeln sich oftmals um kleine Schnittwunden und Schrammen herum Geschwüre, die als Chrom-Ekzeme bezeichnet werden. Diese Ekzeme treten gewöhnlich an den Fingern und in der Nasenscheidewand auf.

Orientbeulen oder Leishmaniasen sind in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Sie können auch Menschen befallen, die in tropischen Ländern Urlaub gemacht haben. Erreger der Orientbeule ist ein Parasit, die Leishmania. Die Infektion, die durch Stiche der Sandmücke verbreitet wird, kann mehrere Wochen anhalten. Kennzeichnend für die Orientbeule ist eine Eindellung in der Mitte und Schorfbildung. Nach einigen Monaten vernarbt die Orientbeule und heilt ohne Therapie aus. In weniger als zehn Prozent aller Fälle ist eine Heilung nicht vollständig; dadurch kann tief liegendes Gewebe zerstört werden.

Jede Hautveränderung, die nach ein paar Wochen nicht abgeheilt ist, sollte von einem Arzt untersucht werden, damit keine Komplikationen entstehen. Bei allen Hauterkrankungen ist eine frühzeitige Behandlung von Nutzen.