Licht verändert Weingeschmack

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Studie: Bei blauem und rotem Licht darf die Flasche mehr kosten. Nicht nur die Farbe eines Lebensmittels, sondern auch die Hintergrundbeleuchtung des Raumes hat wesentlichen Einfluss darauf, wie Nahrungs- und Genussmittel schmecken. Zu diesem Schluss kommen Psychologen der Universität Mainz im „Journal of Sensory Studies“.

Sie konnten in der Untersuchung von 500 Weinverkostern zeigen, dass derselbe Wein bei rotem und blauem Umgebungslicht besser ankommt und auch mehr kosten darf als bei weißem oder grünen Licht.

Die Anregung kam vom Besitzer eines Weinguts, der die Beleuchtung seines Weinladens überlegte. So wurden 500 Weintester unter verschiedenen Lichtverhältnissen befragt, wie ihnen ein bestimmter Riesling schmeckt und was sie dafür ausgeben würden.

Die Ergebnisse waren besonders bei Rotlicht deutlich: Es ließ den Wein fruchtiger und 1,5 mal süßer schmecken als bei weißem oder grünem Licht, zudem erhöhte es die Einschätzung des Kaufpreises pro Flasche um einen Euro.

Vorsicht bei Extremfarben

Als Ursache vermuten die Foscher neurophysiologische Verknüpfungen im Gehirn zwischen der visuellen Wahrnehmung und dem Geruch. Solche Zusammenhänge waren bisher nur zwischen der eigenen Farbe eines Getränks oder Speise und dem Geschmack bekannt, nicht jedoch bei der Umgebung. Um diesen Effekt zu verhindern, wurde der Wein in schwarzen Bechern serviert. Die Tester konnten somit nicht einmal unterscheiden, ob es sich um Weiß- oder Rotwein handelte.

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